Monheim feiert märchenhaft orientalisch
Beim Stadtfest tanzen mehr als 400 Scheichs, Ali Babas und Bauchtänzerinnen. Und der Bürgermeister gewinnt die Stadtwette.
Monheim. Scheichs, Ali Babas, Flaschengeister, Bauchtänzerinnen und Kamele haben Monheim drei Tage und zwei Nächte lang in ein lebendiges Märchenbuch verwandelt. Das Stadtfest unter dem Motto „1001 Nacht“ lockte bei trockenem Wetter rund 30 000 Besucher an, die über den Flohmarkt sowie die orientalische Aktions- und Partymeile flanierten. Bürgermeister Daniel Zimmermann gewann seine Stadtwette gegen UCB-Geschäftsführer, Peter Mitterhofer. Denn deutlich mehr als die verlangten 400 orientalisch gekleideten Monheimer tummelten sich am Sonntag Punkt 13 Uhr vor der Hauptbühne an der Krischerstraße zum gemeinsamen Bauchtanz.
Daniel Zimmermann, Bürgermeister
„Wir mussten einfach kommen, weil wir die Idee so schön fanden“, sagte Marie-Luise Sneikus. Angeleitet wurden die Orientalen von der Bauchtänzerin Stefanie Kautz vom Tanzstudio Osiris. Zum großen Gefallen der klatschenden Zuschauer kreiste Zimmermann kräftig die Hüfte. „Ich finde es wunderbar, dass so viele Monheimer für unser Projekt hier zusammen gekommen sind“, sagte der Bürgermeister. Nach einer Zugabe hatten sich alle Beteiligten den Preis mehr als verdient. „Wir kommen gerne hierher, weil wir hier viel mit Kindern machen können und uns auch das Verkleiden für die Stadtwette gefällt“, sagte Heiko Spanszus (42), der mit seiner Tochter und seiner Frau verkleidet herkam.
Die 3000 Euro gehen an den Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM), der damit die Sprachbar für Flüchtlinge unterstützt. „Das Engagement hier ist vorbildlich. Ich bin jedes Jahr sehr gerne mit viel Spaß hier“, sagte Mitterhofer. SKFM-Geschäftsführer Elmar Borgmann bezeichnete den Stadtteiltreff im Berliner Viertel mit der Sprachbar als „gelebte Integration“. Das Programm werde auch auf Baumberg ausgeweitet.
Am verkaufsoffenen Sonntag präsentierten sich außerdem viele Einzelhändler mit ihrem Sortiment sowie über 50 Monheimer Vereine und lokale Gruppen mit Info- und Spielständen, darunter auch viele Sportvereine. Den sportlichen Auftakt hatten am Freitag die Teilnehmer des 32. Gänseliesellaufs gemacht.
Kinder tobten sich auf einer Hüpfburgoase oder einem Rodeo-Kamel aus, suchten nach einem Räuberschatz oder streichelten die Kamele Karl und Abu. Neben ausgestellten Bildern von 1500 Kindern und Bewohnern des Altenheimes der Bergischen Diakonie gab es Sandkunst aus der Schweiz zu sehen: 40 Tonnen Sand hatte Künstler Jeroen van de Vlag für eine etwa drei Meter hohe orientalische Prinzessin verarbeitet. „Ich brauchte dafür 60 Stunden“, sagte er.
Beim 40. Gänselieselmarkt am Samstag präsentierten an 320 Ständen rund um den Alten Markt sowie auf der Alten Schulstraße Hobby-Händler auf einer Gesamtlänge von 1570 Metern ihre Schätze. „Ich habe mit meinem Trödel dieses Mal hier mehr verdient als ich anfangs dachte“, sagte Birgit Meier. Für die 13-jährige Annamaria war der Tag besonders erfolgreich. Sie erstand zwei alte Polaroidkameras und ein Einrad für rund 30 Euro. „Das war ein echtes Schnäppchen. Ich bin froh, dass ich heute hier war.“