Der Wissenschaftstag begeistert Schüler

Die Physikanten erklärten im Rahmen der Veranstaltung die Physik anschaulich.

Foto: Matzerath

Monheim. Was haben ein holländischer Talkmaster, ein etwas grimmig drein schauender Herr mit Hornbrille und eine große dampfende Tonne in der Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums verloren? Im Rahmen des ersten Monheimer Wissenschaftstages wurde den Oberstufenschülern des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) und der Peter-Ustinov-Gesamtschule (PUG) insbesondere die Physik interaktiv näher gebracht.

Neben Vorträgen von renommierten Physikern wie Claus Kiefer und Dieter Meschede gab es auch eine „Physikantenshow“. Mit Spaß und Witz gaben die beiden Physikanten eine Einführung in die Physik. Sowohl Klassiker als auch unbekanntere Phänomene demonstrierte das Duo. So zeigten die Showmaster, wie Helium die Stimme verändert und Seifenblasen schneller in die Luft steigen lässt.

Fabian, Schüler der PUG

Anhand einer Menschenkette aus Schülern machten sie außerdem deutlich, dass der menschliche Körper leitfähig ist. Immer wieder bezogen sie das Publikum mit ein. So auch den 18-jährigen Fabian, der zwischendurch für einen kleinen Spaß zu haben war. „Ich finde es gut, dass die Physik hier anders dargeboten wird als in der Schule, viel interessanter.“ Dennoch möchte sich der 18-Jährige später lieber der Informatik widmen. „Ich finde es aber interessant, mehr Kenntnisse in diesem Bereich zu erlangen“, erklärt der Schüler der Peter-Ustinov-Gesamtschule.

Das ist auch das Ziel der Veranstaltung. „Die, die bereits Physik in der Schule haben, erlangen durch diese Veranstaltung vertiefte Kenntnisse und die anderen können einen Eindruck erlangen, wie wichtig Physik für die Welt ist“, sagt der Schulleiter des OHG, Hagen Bastian. „Denn es herrscht ein großer Bedarf und gleichzeitiger Mangel an Physikern.“ Er glaube zwar, dass die Mehrzahl der Schüler vermutlich nicht das Physikstudium wählen werde, aber der Wissennschaftstag biete auch andere Informationen. „So gibt es beispielsweise auch einen Vortrag über die Energiewende, die jeden betrifft“, sagt der Pädagoge.

Die Idee, einen Wissenschaftstag zu veranstalten, hatte der ehemalige Professor für theoretische Physik, Heiner Müller-Krumbhaar, der in Monheim lebt. „Die Stadt engagiert sich zunehmend für die Jugend und schafft neue Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht“. Mit einer anspruchsvollen und intellektuellen Veranstaltung solle so den Lernenden die Physik näher gebracht werden.

Denn die Naturwissenschaft habe eine weitreichendere Bedeutung als einem Laien bewusst ist. „Durch Physik kann die intellektuelle Bevormundung überwunden werden“, weiß der Professor. Sie habe schon in der Vergangenheit immer Aufbruch signalisiert. „Bereits Voltaire verstand die Naturwissenschaft als eine Befreiung. Durch solche Veranstaltungen wie heute soll die Urteilsfähigkeit des Einzelnen unterstützt werden“, findet Müller-Krumbhaar.

Denn die Physik setze sich mit bedeutenden Fragen auseinander, die den Menschen schlauer machen. Das sei nicht nur Sache der Geisteswissenschaften. Deshalb sind zukünftig auch weitere Veranstaltungen dieser Art denkbar. „Theoretisch sind alle Fächer möglich: Biologie, Chemie, aber auch Geisteswissenschaften“, sagt der Schulleiter des OHG. Ob es tatsächlich dazu komme, müsse man aber noch abwarten.