Rostige Laternen: Stadt gibt Entwarnung
Ein Bürger meint, dass die Lampen umknicken könnten. Das sei aber nicht zu befürchten.
Monheim. Die Laterne am Anfang der Tannenstraße zeigt dort, wo sie durch die Bordsteinplatten nach oben ragt, deutliche Rostspuren. „An diesem Mast sind mindestens zehn Prozent einfach durchgerostet“, sagt Werner Schmidt, der an der Tannenstraße wohnt und täglich diese Laterne passiert. Ein älteres Modell mit Bogen und kastenförmiger Leuchte.
Andreas Apsel, Stadt Monheim
Schmidt fürchtet, dass die Laterne nicht mehr standfest ist und irgendwann einfach umkippt. „Mehr als ein Zwei-Euro-Stück passt bereits durch die rostige Lücke. „Sicher wurden alle Masten zur gleichen Zeit aufgestellt. So kann man davon ausgehen, dass sie sich, auch ohne sichtbare Löcher, im gleichen Zustand befinden“, befürchtet der Monheimer. Aus seiner Sicht besteht die Gefahr, dass die Laternenmasten einfach abbrechen.
„Die Masten werden im nächsten Jahr wieder geprüft. Die letzte Prüfung an der Tannenstraße war 2012“, sagt Mega-Geschäftsführer Udo Jürkenbeck. Früher sei der Turnus alle acht Jahre gewesen, heute wird die Standfestigkeit alle sechs Jahre überprüft, erläutert der Chef des städtischen Stromversorgers. In der Regel würden die Masten auch sechs Jahre nach der Prüfung noch in Ordnung sein. Im Fall der Tannenstraße sind es bis jetzt fünf. „Aber Rost bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Masten nicht mehr standsicher sind.“
Ungefähr 4700 Leuchten stehen im Stadtgebiet. Für die Unterhaltung ihrer Beleuchtung hat die Stadt einen Vertrag mit der Mega geschlossen, die sich um die Laternen kümmert. „Monheim“, so erläutert Andreas Apsel, Bereichsleiter bei der Verwaltung, „hat laut Gemeindeprüfungsamt eigentlich zu viele Laternen.“ Dass liege daran, dass diese aus gestalterischen Gründen vergleichsweise niedrig sind und deshalb nicht so weit strahlen.
„Wir prüfen regelmäßig jeden Mast“, sagt er weiter. Die Firma Roche rückt zur Prüfung mit einem kleinen Kettenbagger an, der an den Masten rüttelt und so ihre Stabilität feststellt. „Wir wundern uns mitunter auch, dass bei rostigen Masten trotzdem die Standsicherheit gegeben ist“, sagt Apsel. Besonders die älteren Stahlmasten seien im Vergleich zu Aluminiumausführungen sehr stabil. „Aber wir lassen nichts stehen, was umfallen kann“, versichert der Bereichsleiter. Das Gutachterbüro liefert Prüfberichte, in denen auch Prognosen zur Lebensdauer der Laternen stehen. „Bei Bedarf werden Laternen mit nur noch einer geringen Reststandfestigkeit kurzfristig noch mal geprüft und gegebenenfalls ausgetauscht.“
Beim Betrieb hat die Stadt nicht nur die Standfestigkeit im Blick. Auch der Energieverbrauch steht ständig auf dem Prüfstand. „Quecksilberlampen haben wir zum Beispiel keine mehr. Wir rüsten auf LED um. Dabei schauen wir, dass die Leuchten an den Hauptverkehrsstraßen nicht mehr als 70 Watt und auf den Nebenstraßen nicht mehr als 30 bis 40 Watt verbrauchen. Darüber hinaus hat die Stadt gerade ein Pilotprojekt gestartet: „Smart Lighting“ — für eine digitale Steuerung der Laternen.