Die Feuerwehr findet die „vermisste Person“ rasch

Brandschützer üben nach Möglichkeit täglich den Ernstfall.

Foto: Frank Noack

Langenfeld. Die Feuerwehr hat eine Leiche im Keller. „Aber das sieht nur so aus“, sagt ein Uniformierter, dessen Kollegen mit Atemschutzgeräten die Treppe hinuntereilen. Dichter Qualm kommt ihnen entgegen. Tatsächlich ist der Elektriker, den sie aus dem Heizungskeller der eigenen Wache bergen müssen, nur bewusstlos. Und ganz tatsächlich handelt es sich bei dem Handwerker um eine mannslange Puppe. Wenig später bilanziert Brandoberinspektor Stephan Keusen zufrieden: „Die vermisste Person konnte sehr schnell gefunden werden, und die Übung lief routiniert ab.“

Abläufe routiniert beherrschen, sagt Langenfelds Feuerwehr-Chef Wolfram Polheim, „das ist mit das Wichtigste in unserem Beruf“. Deshalb gehöre mindestens eine Übungseinheit täglich zum Tagesplan — vom Wiederholen einzelner Handgriffe an bestimmten Geräten bis zur jährlichen großen Wehrübung im Herbst. Die letzte war im Richrather St.-Martinus-Krankenhaus, wo eine ganze Station evakuiert werden musste.

Meistens üben die rund 70 hauptamtlichen Feuerwehrleute und ihre etwas mehr als 100 ehrenamtlichen Kollegen aber in und an der Hauptwache an der Lindberghstraße oder in einem der Gerätehäuser in den Ortsteilen. So wie jetzt bei dem „Heizungskellerbrand“. Verqualmt wurde die Räumlichkeit mit handelsüblichem Disko-Nebel.

Natürlich gibt es realistischere Rahmenbedingungen für solche Trockeneinsätze, etwa in einem Übungszentrum, wie es neben der künftigen Kreisleitstelle in Mettmann entstehen soll, mit Wärmegewöhnungsanlage, Atemschutzübungsstrecke und dergleichen. „Aber den Einsatz etwa von Schlauchtragekörben, Hohlstrahlrohr oder Fluchthauben konnten wir auch in unserem eigenen, vernebelten Keller üben“, sagt Polheim.