Die Parkschranke verärgert Anwohner

Die Barriere am Schwimmbad Mona Mare ist den Autofahrern ein Dorn im Auge. Es gebe zu wenig öffentliche Parkplätze, sagen die Bürger. Die Stadt Monheim sieht das jedoch anders.

Monheim. In Monheim-Süd gibt es weiter Knatsch. Beteiligt: drei Parteien — das Mona Mare, die Stadt und die Anwohner. Streitpunk: Die Parksituation im Viertel. Die sei schlecht, stöhnen die Anwohner und meckern über das Mona Mare und die Stadt. Die beiden sind nach Meinung von Anwohnern schuld an der Situation. Stadt und Mona Mare sehen das anders.

Zugespitzt hat sich der Streit, seit es am Mona Mare eine Parkschranke (Foto: Ralph Matzerath) gibt. Das Schwimmbad will, dass Badegäste auch zu Zeiten mit viel Andrang auf dem Schwimmbad eigenen Parkplatz parken können. Das sei zum Teil wegen parkender Anwohner nicht möglich gewesen. „Wir sind letztendlich ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen, und wie jedes Unternehmen, das so arbeitet, müssen wir unseren Gästen Parkplätze zur Verfügung stellen“, sagt Mona-Mare-Betriebsleiterin Sandra Groos.

Deshalb kam im Dezember die Schranke. Sie wird in den Ferien und vor Wochenenden und Feiertagen jeweils am Vortag zum Ende der Öffnungszeiten aktiviert. Badegäste parken trotzdem gratis. Wer nicht ins Schwimmbad geht, zahlt einen Euro pro Stunde. Dieter Hauchwitz wohnt gegenüber vom Mona Mare, an der Kurt-Schumacher-Straße. Er kritisiert unter anderem: „Hier wurden mal wieder Opfer zu Tätern gemacht. Denn bis Juli war der Parkplatz am Mona Mare nur mit einem einfachen weißen P auf blauem Grund markiert, also nicht nur den Badegästen vorbehalten. Dieser Zustand bestand seit rund vierzig Jahren, ohne dass es je Parkprobleme gab.“ Dann habe der Kita-Bau am Wäldchen begonnen, wodurch Parkplätze wegfielen, der Restparkplatz habe dann im Juli Zusatzschilder bekommen: „Nur für Badegäste“ — und seitdem bestehe das Problem.

Der Verweis auf zusätzlich eingerichtete Parkplätze sei Augenwischerei, „weil nur elf davon unmittelbar am Mona-Mare-Parkplatz liegen und ihn wirklich entlasten könnten. Sofern diese nicht von Badegästen besetzt werden“, so der Anwohner weiter. Die Stadt habe am Mona Mare eine chaotische Parksituation herbeigeführt. Helmut Nieswand, auch ein Anwohner, sieht das ähnlich. „Schon bei der Bürgeranhörung zur Bebauung des Parkplatzes am Wäldchen an der Oranienburger Straße haben alle anwesenden Bürger auf die angespannte Lage der Parkplätze hingewiesen.“

Was sagen die Stadt und Mona Mare dazu? Mona-Mare-Betriebsleiterin Sandra Groos sagt, dass die Tatsache, dass das Anwohner-Parken auf dem Schwimmbad-Parkplatz Jahrzehnte lang toleriert worden sei, nicht bedeute, dass ein grundsätzliches Recht bestehe.

Mit der Schranke, die unter der Woche außerhalb der Ferien ohnehin offen sei, habe man sich bemüht einen sinnvollen Kompromiss zu schaffen.

Andreas Apsel, Bereichsleiter Bauwesen bei der Stadt und zuständig für Parkplätze im öffentlichen Raum, erklärt, dass es nicht Aufgabe der Stadt sei, eine „unendliche Zahl an Stellplätzen vorzuhalten“. Darauf gebe es keinen grundsätzlichen Anspruch. Zudem weist Apsel auf die hohe Bevölkerungsdichte in der Stadt hin, die die höchste im Kreis Mettmann sei. „Wir haben ein kompaktes Stadtgebiet.“

Es gebe schlicht keinen Platz mehr, auch nicht für öffentliche Parkplätze. Wer ein Auto habe, müsse sich auch um einen privaten Stellplatz kümmern, etwa auf dem eigenen Grundstück oder in einer Garage. Freie Tiefgaragen-Stellplätze etwa seien im Berliner Viertel vorhanden. Die LEG bestätigt das. Die monatliche Miete betrage im Schnitt 30 Euro pro Stellplatz.

In der Diskussion und im Streit um die Parkplätze vorm Mona-Mare gibt es auch eine Gruppe, die bisher kaum zu Wort gekommen ist, die aber auch direkt betroffen ist: die Gruppe der Badegäste. Vielleicht liegt es daran, dass Zufriedene eher schweigen. Einer derer, die sich trotzdem bei Facebook äußern ist Wolfgang Paul Franz.

Er schreibt: „Kenne die Zustände da ganz gut. Wäre ich Geschäftsführer wäre die ganze Woche Zahlpflicht.“