Langenfeld Belegung in Unterkünften geht zurück

Langenfeld. · Der Integrationsbericht zeigt: Der Zustrom an Flüchtlingen hat sich merklich verringert.

In Langenfeld bekommen Asylbewerber oftmals nur Anlerntätigkeiten.

Foto: dpa/Harald Tittel

438 Asylbewerber wohnen nach Angaben von Marion Prell zurzeit in Langenfelder Gemeinschaftsunterkünften. „Nach Herkunftsstaaten unterteilt, stammen die meisten aus dem Irak.“ Im Sozialausschuss legte die Erste Beigeordnete den Stadtpolitikern ihren Integrationsbericht vor, der Herkunftsstaaten aufschlüsselt. Danach stammen 63 geflüchtete Menschen aus dem Irak,
44 aus Nigeria, 41 aus Afghanistan, 39 aus Syrien und 25 aus dem Iran. Dahinter folgen auf dieser Liste Russland (18), Mazedonien (17), Somalia, Ghana (je 13), Mongolei, Türkei (je zwölf), Bangladesch (elf), Aserbaidschan, Algerien, Armenien (je zehn), Eritrea, Indien, Pakistan, Libanon (je neun), Marokko (sechs), China und Serbien (je fünf). Etwa zwei Drittel der Asylbewerber seien männlich.

„Wie schon in den beiden Jahren zuvor gingen die Belegungszahlen in den Flüchtlingsunterkünften stetig zurück“, teilte Prell in ihrem Bericht mit. Deswegen seien die nach der großen Flüchtlingswelle vor vier Jahren deutlich erhöhten Kapazitäten 2019 abgebaut worden. „Leichtbauhallen haben wir fast vollständig aufgegeben.“ Zuletzt seien zwei solche Hallen am Winkelsweg und eine an der Haus Gravener Straße geschlossen worden. Aktuell wohnen die meisten Asylbewerber in festen Gebäuden an der Albert-Einstein-Straße (186), am Winkelsweg (152), an der Theodor-Heuss-Straße (81) sowie in Alt Langenfeld (24). Bei der letztgenannten Unterkunft in Alt Langenfeld wird Prell zufolge das beim Brand vor gut einem Jahr beschädigte und danach nicht mehr belegte Vorderhaus renoviert.

Drei städtische Mitarbeiter und fünf Hausmeister sind nach Angaben der Beigeordneten für die Unterbringung und sonstige Angelegenheiten der Flüchtlinge zuständig. Hinzu kommen sieben Honorarkräfte mit wöchentlich insgesamt 63 Arbeitsstunden. Damit ist nach Prells Worten „gewährleistet, dass in jeder Unterkunft neben den in Vollzeit beschäftigten Kümmerern ein weiterer städtischer Ansprechpartner zur Verfügung steht“.

Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen ist sehr hilfreich

Mit dem Vorstand der ehrenamtlich Flüchtlingshilfe stimmt sich die Stadtverwaltung laut Prell alle zwei Monate ab. Bei der Vermittlung von Wohnungen oder Schulanmeldungen sei die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen sehr hilfreich. „Darüber hinaus engagieren sich viele Langenfelder in Einzelpatenschaften für die Flüchtlinge.“ Aktuell seien 148 Flüchtlingshelferausweise ausgestellt. Das vor zwei Jahren eingerichtete Integrationsbüro sucht auf dem freien Immoblienmarkt Wohnungen für anerkannte Asylbewerber, die nicht mehr in einer Gemeinschaftsunterkunft leben müssen. In diesem Jahr seien so 61 Asylbewerber in 23 Wohnungen vermittelt worden. „Bislang nicht erfüllt“ hat sich laut Prell die Hoffnung, Flüchtlinge durch Deutschkurse besser in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. Auch nach Abschluss solcher Kurse kämen aufgrund der erreichten Deutschkenntnisse oft „lediglich Anlerntätigkeiten als Arbeitsplatz“ in Betracht.