Die Monheimer Kultur bietet noch mehr
Mehr Mitarbeiter, mehr Programm, mehr Publikum — die städtische Kultursparte wächst.
Monheim. Ohrenbetörend laut war es gestern im Bergischen Saal des Rathauses, wo Marke Monheim sein neues Spielzeit-Programm vorstellte. Der Aus- und Umbau des Bürgerbüros ist derzeit nicht zu überhören. Aber auch die Sparte Kultur wächst — ganz ohne Baustelle. „Wir sind jetzt fast bei 100 Veranstaltungen pro Spielzeit“, verkündete Bürgermeister Daniel Zimmermann. Zum Vergleich: Vor acht Jahren, als Sebastian Bünten die Geschäftsführung von Marke Monheim übernahm, waren es gerade mal halb so viele.
Exakt 95 Veranstaltungen für die Zeit von August 2016 bis Juni 2017 umfasst das handliche, aber immerhin 108 Seiten starke Programmheft. 7000 davon werden in den kommenden Wochen in Monheim und seinen Nachbarstädten ausgelegt — 2000 mehr als bisher. Etwa 18 000 Besucher dürften laut Bünten am Ende der noch laufenden Spielzeit zusammenkommen — gut 5000 mehr als vor acht Jahren.
Da Kultur bekanntlich ein Zuschussgeschäft ist, lassen die Stadt Monheim und der stadteigene Energieversorger Mega als Sponsor sich diese Sparte auch deutlich mehr kosten als vor den Steuerwunderjahren ab 2011/12. Der Zuschuss aus dem Haushalt für Marke Monheim, der Rechtsform nach ein eingetragener Verein, beträgt laut Zimmermann 200 000 Euro. Hinzu kommt das Sponsoring der Mega sowie geldwerte Kooperationen mit den Bahnen der Stadt (BSM) und der Touristik-Info (Ticketverkauf im Monheimer Tor). Alles zusammen dürfte sich dies nach Auskunft von Bünten auf bis zu einer halben Million Euro summieren.
Am stärksten zu Buche schlägt der Personalaufwand. Acht hauptamtliche Mitarbeiter hat Marke Monheim inzwischen — drei mehr als in Büntens Anfangsjahr 2008. Hinzu kommen etwa 40 Aushilfskräfte für Garderobe, Kartenabriss etc. Jüngster Zugang ist die 39-jährige Nadine Schüller. Die studierte Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin soll eine neue Sparte im Monheimer Kulturprogramm aufbauen: Jugendtheater. Geplant sind drei Vorstellungen pro Spielzeit, die erste soll es noch in diesem Jahr geben. „Ich strebe eine Mischung an aus literarischen Stoffen, wofür sich auch eine Zusammenarbeit mit Schulen anböte, sowie aus Themen aus dem Alltag der Jugendlichen und der Gesellschaft“, sagt Schüller, die reichlich Theatererfahrung (Ensembles und freie Szene) mitbringt.
Die kommende Spielzeit beginnt am 12. August mit dem Mondscheinkino auf der Freilichtbühne und endet am 24. Juni 2017 mit dem Comedian Markus Krebs. Weitere bekannte Namen im Kleinkunst-Programm sind unter anderen Mirja Boes, Tina Teubner, Hagen Rether, Jürgen Becker, Dave Davies und Jörg Knör.
Die Theaterstücke haben durch die Reihe Titel, die als Film oder Bestseller bekannt wurden, wie „Frau Müller muss weg“, „Honig im Kopf“ oder „Die Vermessung der Welt“. In der Musik ragen neben Klassik und Jazz zum Beispiel die „Höhner“ und „Basta“ heraus. Bei den Sonderveranstaltungen mischen sich unter anderen Erotik (Burlesque „The Petits Fours Show“), Pop-Persiflage (Pawel Popolski) und Schattentheater („Amazing Shadows“). Der Vorverkauf beginnt am kommenden Montag.