Glasfasernetz nahezu flächendeckend Fast überall gibt’s W-Lan kostenlos

Langenfeld/Monheim. · Für hochleistungsfähiges Internet hat Monheim fast flächendeckend ein Glasfasernetz bis in die Gebäude hinein geschaffen. In Langenfeld überbrücken oft noch Kupferleitungen das letzte Stück zu den Häusern.

Auch vor dem Langenfelder Kulturzentrum ist drahtloses Internet gratis verfügbar.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

In beiden Städten ist das Glasfasernetz für hochleistungsfähiges Internet nach Millioneninvestitionen der letzten Jahre fast flächendeckend im Boden.

An einem Ampelmast in Baumberg ist dieser sogenannte Access-Point für W-Lan befestigt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Glasfaser-Ausbau in Monheim

Mega-Mitarbeiter Daniel Neumann schließt mit Glasfaserkabeln einen Router an.

Foto: RP/Mega

Nach Angaben des städtischen IT-Leiters Oliver Hilscher sind in Monheim sämtliche Haushalte und Geschäftsbauten angeschlossen. Im April 2015 hatte der Monheimer Energieversorger Mega den Ausbau gestartet. Investitionsvolumen: rund 27 Millionen Euro. Das städtische Tochterunternehmen hat auf rund 210 Kilometer Gesamtlänge Glasfaser bis in die Häuser hinein verlegt. So seien Übertragungen von bis zu 500 Mbit/s im Download und 250 Mbit/s im Upload möglich. Ein kleiner, bislang ausgesparter Teil des Berliner Viertels, wird in Kürze nachträglich angeschlossen.

Glasfaser-Ausbau in Langenfeld Bereits 2013 hatten in Langenfeld die Stadtwerke mit dem ebenfalls flächendeckend geplanten Glasfaserausbau begonnen. Laut Stadtwerke-Chef Stefan Figge sind bislang 98 Prozent der Gewerbe- und Industriebetriebe sowie 80 Prozent aller Privathaushalte mit Breitband-Internetanschlüssen versorgt. Indes gehen nur bei den Gewerbegebieten die Glasfasern bis ins Gebäude hinein (FTTH-Anschluss; siehe Infobox).

In Langenfelder Wohnvierteln oder auch in der City gibt es dagegen noch einen hohen, in manchen Ortsteilen überwiegenden Anteil von FTTC-Anschlüssen, bei denen die Glasfasern in Kabelschränken auf der Straße enden. Von dort aus verzweigen sich die Internetanschlüsse in die Gebäude über Kupferleitungen der Telekom; mit erheblichen Qualitätsverlusten im Vergleich zu den Glasfaserleitungen bis ins Haus. Von den Privathaushalten haben laut Stadtwerke-Sprecherin Natalie Pater 52 Prozent einen FTTH-Anschluss mit bis zu ein Gbit/s im Up- und Download; bei den 48 Prozent mit FTTC-Anschluss seien bis zu 100 Mbit/s im Upload und 15 Mbit/s im Download erreichbar.

Die Langenfelder Stadtwerke haben nach eigenen Angaben bei ihrem L.Feld.Net-Gesamtpaket mit Telefonflatrate, Fernsehen (auch HD und zeitversetzt) sowie Internet mit bis zu 500 Mbits/s (Download) rund 7000 Kunden. Wie die Auflistung in der Infobox zeigt, sind die Ortsteile sehr unterschiedlich mit FTTC und FTTH versorgt. Pauschale Beschwerden von Kunden, die für ihr Internet noch auf Kupferleitungen angewiesen sind und deren schlechte Übertragungsqualität oder gar ein Wegbrechen der Verbindung beklagen, weisen die Stadtwerke zurück. Störungen könnten verschiedene Ursachen haben, etwa die interne Hausverkabelung, und müssten also individuell geprüft werden. Noch offen ist, wann auch im Breitband-Netz der Stadtwerke Glasfaserleitungen bis in sämtliche Gebäude hineinführen – so wie in Monheim. Laut Bürgermeister Frank Schneider war dieses so genannte Vectoring über Kupferleitungen „als Übergangslösung für zehn bis zwölf Jahre“ gedacht, um möglichst frühzeitig Kunden akquirieren zu können. Insgesamt koste der Ausbau des Glasfasernetzes in Langenfeld rund 35 bis 38 Millionen Euro.

Gebührenfreies drahtloses Internet (W-Lan)

In beiden Städten gibt es immer mehr Möglichkeiten, gratis im Internet zu surfen. Monheim hat seit dem Start seines drahtlosen lokalen Netzwerks (W-Lan) im Herbst 2013 laut Hilscher bislang rund 700 hierfür notwendige Sender – so genannte Hotspots oder auch Access Points (AP) – angebracht. Etwa 500 davon seien in Schulen und städtischen Gebäuden; rund 200 solcher Sender seien für gebührenfreies W-Lan im Monheimer Stadtgebiet an Laternenmasten installiert worden.

„Zusätzlich sind 100 Access Points montiert und aufgrund von noch durchzuführenden Anschlussarbeiten noch nicht aktiv“, sagt Hilscher. „Diese Arbeiten werden seitens der Mega und der von ihr beauftragten Dienstleister in den nächsten Wochen durchgeführt.“

Die in Monheim bereitgestellten W-Lan-Zugänge werden laut Hilscher täglich von etwa 6000 Menschen genutzt. „Die tiefbautechnische Erschließung von 50 W-Lan-Standorten im Berliner Viertel wird aktuell umgesetzt.“ Der städtische IT-Chef geht davon aus, dass die Montage und Inbetriebnahme der Access Points im Berliner Viertel noch in diesem Frühjahr erfolgen wird. Nach Annahme des Namens „StadtMonheimamRhein“ führt die Startseite des Unternehmens Hotsplots gratis ins Internet.

Langenfeld legte im Mai 2014 los und verfügt laut Projektleiter Hans-Werner Graffweg mittlerweile über zehn solcher Anlagen: in der City an der Markthalle, am Marktkarree, Service-Center der Stadtwerke und Berliner Platz; außerdem im Freizeitpark und beim Stadtbad an der Langforter Straße, in Richrath an der Kirche St. Martin, auf dem Reusrather Platz, beim Immigrather Edeka-Markt an der Schneiderstraße und in Berghausen am Campingplatz bei der Wasserski-Anlage sowie auf dem Parkplatz des Ladenzentrums um Rewe. Wer in Hotspot-Nähe in der W-Lan-Einstellung „Langenfeld-Net“ wählt, bekommt gratis Zugang (nach Registrierung sogar unbegrenzt).