Eine Schutzschicht für Walzen
Terolab Surfaces ist für seine Technik der Beschichtung von Maschinenbauteilen international bekannt.
Langenfeld. Im Industriegebiet Ost, südlich der Haus-Gravener-Straße und westlich der A3, verbergen sich viele Firmen und mittelständische Unternehmen, die dem normalen Bürger eher unbekannt sind — obwohl deren Produkte einem im täglichen Leben oft begegnen. Terolab Surfaces ist ein solches Unternehmen.
Seit 1998 hat der Oberflächenveredeler TLS seinen Deutschlandsitz in Langenfeld. Zu den rund 90 Mitarbeitern vor Ort kommen je 40 in Österreich und Frankreich. Der Hauptsitz der inhabergeführten Firmengruppe liegt in der Schweiz. Insgesamt erziehlt TLS einen Jahresumsatz von 23 Millionen Euro, 13 Millionen davon werden in Langenfeld erwirtschaftet.
„Wir sind spezialisiert auf die Beschichtung von Maschinenbauteilen“, sagt Kerstin Hase, Leiterin der Öffentlichkeitsabteilung. „Weil das eine sehr spezielle Dienstleistung ist, sind wir in Langenfeld wohl eher unbekannt. Wir wollen, dass die Langenfelder wissen, was wir hier machen. Denn wir verkaufen zwar international, arbeiten aber regional.“
Der technische Betriebsleiter Georg Phlipsen erklärt, wo Terolab Surface dem Bürger im Alltag begegnet: „Wir strukturieren zum Beispiel Walzen, mit denen fotorealistische Bilder auf Folien von Flaschen, Tetra Paks oder anderen Verpackungen gedruckt werden. Diese Walzen können zwischen 40 Zentimeter und vier Meter groß sein und ein Stückgewicht von bis zu zwei Tonnen erreichen. Unsere vier Laser-Gravurmaschinen laufen fast Tag und Nacht.“ Erst 2009 begann TLS mit der Fertigung solcher so genannter Rasterwalzen.
In den Produktionshallen geht es geschäftig zu. Mitarbeiter in Blaumännern und mit gelbem Ohrschutz gegen den Lärm schieben große Machinenbauteile durch die Halle. Diese werden mit einem speziellen Verfahren beschichtet und glänzend geschliffen. „Das nennt sich thermisches Spritzen“, erklärt Phlipsen, der seit zehn Jahren im Unternehmen arbeitet.
Mit der Oberflächenbeschichtung ist das Unternehmen international bekannt geworden. Hier in Deutschland werden unter anderem Druckwalzen, Maschinenteile aus der Landwirtschaft oder der Lebensmittelindustrie beschichtet, in Frankreich sogar Implantate. Ziel dieser Technologie ist es, die Oberfläche vor Verschleiß zu schützen und sie länger haltbar zu machen.
Nähert man sich einer der Spritzkabinen in der Produktionshalle, spielt sich hinter dunklem Schu++tzglas ein beeindruckendes Schauspiel ab. Eine Flamme erhitzt ein keramisches Pulver, das auf die Oberfläche einer Walze gesprüht wird. Das Bauteil dreht sich rasant um die eigene Achse. „Die Oberfläche ist durch die dünne Schicht extrem hart“, erklärt Phlipsen und fügt hinzu: „Im Prinzip kann man mit dieser Technik alles beschichten.“