Schnell am Einsatzort Karl-Heinz Köberle rückt als „mobiler Retter“ aus

Langenfeld · Seit Mitte November sind im Kreis Mettmann mehr als 200 „mobile Retter“ im Einsatz. Karl-Heinz Köberle aus Langenfeld ist einer von ihnen. Am Mittwoch hatte der 52-Jährige seinen ersten Einsatz. Weitere Schulungen für vorqualifizierte Helfer sind demnächst geplant.

Karl-Heinz Köberle wird bei Notfällen informiert.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

. Karl-Heinz Köberle ist „mobiler Retter“. Auf seinem Smartphone ist eine App installiert, über die die Kreisleitstelle in Mettmann oder die Feuerwehr Langenfeld ihn informieren, wenn er bei einem bewusstlosen Mensch lebenserhaltende Hilfe leisten soll, bis der Notarzt eintrifft. Am Mittwoch wurde der 52-Jährige zu seinem ersten Einsatz in ein Geschäft an der Hauptstraße gerufen.

Geht der Notruf ein, ertönt eine laute, schrille Piepton-Abfolge auf dem Smartphone. „Die ist nicht zu überhören.“ Wenn Köberle die App öffnet, muss er entscheiden, ob er annimmt. „Am Mittwoch war das möglich. Ich hatte frei“, sagt der Langenfelder, der 700 Meter von der bewusstlos gemeldeten Person entfernt war. Die App führt ihn dann per Karte und mit den nötigen Daten zur Einsatzstelle. Und sie hat außerdem unterstützende Funktion, gibt beispielsweise den Klopf-Rhythmus für die Herzmassage vor.

Das System „mobile Retter“ ist eine Ergänzung zu den bestehenden Hilfen. Es ersetzt nicht den Rettungsdienst oder Notarzt. Beide rücken ebenfalls sofort an. Die Kreisleitstelle prüft über GPS-Abfrage, ob sich ein mobiler Retter in der Nähe des Notfallortes aufhält, sagt Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann. Und alarmiere ihn.

Karl-Heinz Köberle ist ehrenamtlicher Feuerwehrmann in Langenfeld. Er erfüllt damit die Vorgaben, die der Kreis an einen mobilen Retter stellt: Er ist qualifizierter Ersthelfer, hat selber bereits Einsätze im Notarztwagen mitgemacht und weiß, wie wichtig schnelle Hilfe bei einem Herzstillstand ist. Bereits nach drei bis fünf Minuten könne ein Patient Gehirnschäden davontragen, wenn keine Wiederbelebung erfolge, sagt er. Mit einer Herz-Druckmassage und der Beatmung des Patienten ließe sich die Herz-Kreislauftätigkeit aufrecht erhalten, bis der Arzt kommt. Das könne – nachdem der Notruf abgesetzt worden ist – bis zu neun Minuten dauern. Der 52-Jährige betont: „Ich möchte unterstützen, weil ich weiß, wie wichtig das ist.“ Als mobiler Retter könne man „ohne großen Aufwand Leben retten“. Selbst wenn er sich in Haan oder einer anderen Stadt des Kreises aufhalte, würde er über die App alarmiert werden können. Das nötige Know How haben sich Köberle und die insgesamt 200 mobilen Retter im Kreis Mettmann in einer mehrstündigen Schulung angeeignet.