Badminton Langenfelderin holt EM-Silber
Langenfeld. · Badminton-Spielerin Fabienne Deprez kommt auf Platz zwei.
Die Medaillen-Farbe kannte Fabienne Deprez schon recht gut: Nachdem die Badmintonspielerin des FC Langenfeld, die aktuell in Frankreich für den Club de Badminton d‘Aulnay-sous-Bois spielt, bei den Deutschen Meisterschaften sowohl im Einzel als auch im Mixed mit Björn Joppien Silber gewonnen hatte, kam nun mit den deutschen Damen bei der Europameisterschaft der nächste zweite Platz hinzu. Nach souveränen 5:0-Siegen in der Gruppenphase gegen die Slowakei, Portugal und Lettland hatte das deutsche Damen-Team im französischen Liévin auch im Viertelfinale klar 3:0 gegen Ungarn gewonnen und war mit dem 3:1 über Schottland ins Finale eingezogen. Dort wartete der topgesetzte Titelverteidiger Dänemark, der sich nach dem 3:1 (19:21, 24:22, 21:16)-Sieg der deutschen Spitzenspielerin Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) am Ende 3:1 durchsetzte.
Dabei kam Deprez (Weltranglistenplatz 64) im zweiten Dameneinzel zum Zuge und musste sich der U19-Vizeweltmeisterin von 2018, Line Christophersen (Weltranglistenplatz 55) deutlich mit 14:21, 11:21 geschlagen geben. „Das war nichts. Ich bin zu keiner Zeit ins Spiel gekommen, das hat es mir schwer gemacht. Ich hatte unter anderem Probleme mit der Länge und der Höhe – heute hat einfach gar nichts gestimmt. Sie war einfach besser“, sagte Deprez selbstkritisch. Die Deutsche Vizemeisterin bestritt bei der Team-EM erstmalig ein Wettkampfmatch gegen die 20-jährige Dänin.
Die gebürtige Langenfelderin, die aktuell bei den Spain Masters in Barcelona spielt und in der ersten Runde Lokalmatadorin Marta Gonzalez souverän 21:8, 21:6 besiegte, darf sich aber damit trösten, dass das deutsche Team durch den Finaleinzug auch schon die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Dänemark (16. bis 24. Mai) geschafft hat. Außerdem setzten die Damen des Deutschen Badminton Verbandes (DBV) ihren positiven Lauf fort, denn seit 2006 haben die Spielerinnen bei jeder EM eine Medaille geholt. DBV-Sportdirektor Martin Kranitz fand zwar: „Alles war möglich, wir hätten es ebenso verdient gehabt“, doch die Ausbeute der vergangenen acht Europameisterschaften dürfte ihn insgesamt erfreuen: Seit 2006 gab es fünfmal Bronze, einmal Gold (2012 in Amsterdam) und nun zum zweiten Mal Silber nach 2018. Auch da hatte Dänemark im Endspiel mit 3:1 die Oberhand behalten.