Feilen an der zweiten Chance
Qualifizierung: Seit über 20 Jahren setzt die Stadttochter GGA im Kampf gegen Arbeitslosigkeit auf lokale Kompetenz.
Langenfeld. Letzter Schliff für den Christbaum. Bald soll er vor dem "KunZe" leuchten. Auf dem Gelände an der Industriestraße bestücken Ein-Euro-Jobber auch Langenfelds beliebte Pavillons für die Adventszeit in der City. Es weihnachtet bei der Gemeinnützigen Gesellschaft gegen Arbeitslosigkeit (GGA).
Der Erfolg ist Gold wert. Denn das mit den Zuschlägen bleibt so eine Sache. Lediglich die Stadt Langenfeld schießt der GGA jährlich 230000Euro zu. Weitere Finanzspritzen kommen zwar von der Bundesagentur für Arbeit (BA), von der Arge, aus europäischen Fördertöpfen, vom Kreis Mettmann und dem LandNRW. Diese Gelder sind aber befristet, meist auf ein oder zwei Jahre. Das gilt auch für den "Stabi".
"Es ist wie vor 20 Jahren: Wir sind eine Gesellschaft zwischen Euphorie und Überlebenskampf" beschreibt Mitarbeiterin Silke Milkowitz die Situation. Seitdem die Hartz-IV-Gesetze greifen, steht die GGA auch noch in Konkurrenz zu anderen Anbietern. Hat sie eine Maßnahme für Arbeitslose, muss sie sich damit erst einmal bewerben. Zum Beispiel bei der BA oder der Arge.
Schwieriger sei das bei Hartz-IV-Empfängern. Denen machten soziale Kürzungen zusätzlich zu schaffen. Milkowitz: "Ich kann zum Beispiel keinen Zahnlosen bei einer Sicherheitsfirma unterbringen. Wenn der auf den Felgen kaut, nimmt den keiner." Nur: Wie auf die Schnelle an kostengünstigen Zahnersatz kommen? Selbst Kosten für Zusatzqualifikationen wie den Führerschein übernehme kaum einer.
Jobsuchende müssen dennoch nicht verzweifeln. "In der GGA haben wir seit September ein Bewerbungscenter", sagt Jacobi. Hier werden wöchentlich 20 Arbeitslose gecoacht. "Das Angebot ist auch bei schwierigen Fällen individuell abgestimmt und deutlich besser als herkömmliche Trainings", lobt Thomas Wedell von der Arge "Mettmann aktiv".
1984gegründet: Die Gemeinnützige Gesellschaft gegen Arbeitslosigkeit (GGA) gibt es seit 1984. Sie bietet Arbeitsgelegenheiten und Qualifizierungsangebote für Arbeitslose an.
Zwei Standorte: Es gibt zwei GGA- Standorte: Am Winkelsweg38 (Betriebsleiter: Dieter Jacobi) werden schwerpunktmäßig Jugendliche qualifiziert. Zusätzlich ist dort das Bewerbungscenter zu finden. An der Industriestraße 88 (Betriebsleiter: Bernd Joseph) werden vornehmlich Hartz-IV-Empfänger betreut und beschäftigt ("Ein-Euro-Jobs").
Gebrauchtmöbel: Der Kauf von Gebrauchtmöbeln (auch Abholung), Kleintransporte sowie die Vermietung von Umzugskartons ist von montags bis donnerstags von 8bis 15.45 Uhr, freitags zwischen 8 und 12.45 Uhr möglich.
Gartenpflege: Gartenpflege oder Schweißarbeiten können unter Telefon 907457 vereinbart werden.
Kaminholz: Der Verkauf von Kaminholz (Telefon 907457/8) findet montags bis donnerstags von 7.30bis 16 Uhr und freitags von 7.30 bis 13 Uhr statt.