Flotte Biene für Senioren
Senior-Trainer Martin Richrath will mit dem italienischen Kastenwagen Einkäufe erledigen.
Monheim. Martin Richrath (65) hat einen Traum: Mit einem kleinen italienischen Kastenwagen Piaggio Ape 50 (Ape heißt auf italienisch Biene) durch Monheim fahren, um Menschen ehrenamtlich zu unterstützen, die Mobilitätsschwierigkeiten haben.
„Man könnte zum Beispiel Einkäufe machen oder für die Menschen aufs Amt gehen, um etwas abzugeben“, sagt Richrath, der geradezu vor Ideen übersprudelt. Vor kurzem hat der Diplom-Ingenieur im Ruhestand eine Ausbildung zum Senior-Trainer bei EFI (Erfahrungswissen für Initiativen) im Kreis Mettmann gemacht.
Noch dieses Jahr möchte er einige seiner Ideen umsetzen — zuerst einen Neubürger-Lotsen. Als solcher kann sich Richrath vorstellen, frisch Zugezogene auf Wunsch zu Hause zu besuchen, um ihnen von Sehenswürdigkeiten bis zu den Formalitäten zur Einschulung alles Wissenswerte über Monheim zu vermitteln. Richrath: „Nichts ist schlimmer, als irgendwohin zu ziehen und sich nicht auszukennen.“
Das Motto könnte sein „Ankommen in Monheim“. Den Kontakt zum Bürgerbüro hat Richrath bereits gesucht. Das darf zwar aus Datenschutzgründen die Adressen der Neubürger nicht herausgeben, aber möglich wäre es Flyer auszulegen, so dass jeder Interessierte selbst Kontakt aufnehmen kann.
Als ehemaliges CDU-Ratsmitglied bei Thomas Dünchheim und sachkundiger Bürger hat Martin Richrath gesehen, wo der Schuh drückt. Nun möchte der ehemalige IT-Manager in einem Großkonzern selbst mehr Initiative für die Menschen zeigen.
Dafür möchte Richrath aber nicht in Senioreneinrichtungen gehen, sondern anderes machen. Die Inspiration holt er sich im Internet, indem er sich anschaut, welche Projekte über EFI bereits in anderen Städten umgesetzt wurden. Das Neubürger-Lotsen-Projekt gibt es zum Beispiel bereits in Mülheim an der Ruhr.
Eine weitere Idee ist die bessere Vernetzung von Jung und Alt. Gemeinsam mit einem Architekten soll innerhalb des sogenannten Quartiers-Managements überlegt werden, wie man das Zusammenleben in einem Viertel verbessern kann.
Richrath liegt die Arbeit für den guten Zweck am Herzen. Ruhestand gleich Stillstand — das gilt nicht für den rührigen 65-Jährigen. „Es wäre zu schade, sein Wissen, das man all die Jahre gesammelt hat, zu vergeuden.“ Neue Menschen zu treffen, sich zu engagieren, das macht dem Sekretär im Monheimer Lions Club Spaß.
Dabei kommt er viel herum, ebenso bei seinen privaten Fahrradtouren mit seiner Frau — etwa in der Toskana. Daher stammt zum Beispiel auch die Idee für einen Hol- und Bringservice im italienischen Kastenwagen Piaggio Ape 50. Der müsste durch Sponsoring finanziert werden.