Fressnapf-Chef Toeller zieht mit neuer Firma nach Monheim

Die Devario Invest an der Siemensstraße verwaltet das Privatvermögen des Firmengründers. Die Stadt darf auf ein weiteres Plus bei der Gewerbesteuer hoffen.

Monheim/Krefeld. Devario Invest GmbH heißt die Firma an der Siemensstraße. Und die Anzahl der Mitarbeiter ist mit fünf erst einmal überschaubar. Doch das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Unternehmen es in sich hat. Denn dahinter steht Torsten Toeller. Er ist der Chef der Fressnapf-Kette mit ihren mehr als tausend Filialen quer durch Europa. Bisher hat Toeller vor allem aus Krefeld, dort ist die Fressnapf-Zentrale, agiert. Dort schlagen nun die Wellen hoch.

„Wir werden auch weiter in Krefeld bleiben“, betont ein Unternehmenssprecher. Bei Devario handele es sich um ein im vergangenen Jahr gegründetes Unternehmen, dass das Privatvermögen der Familie verwalte — und das nun von Monheim aus. Über den finanziellen Umfang wird nichts mitgeteilt.

Doch der dürfte beachtlich sein. Denn wenn das Manager Magazin die Liste der reichsten Deutschen veröffentlicht, dann ist im Mittelfeld auch ein Torsten Toeller zu finden. Und von Gewinnen, die an der Siemensstraße erwirtschaftet werden, profitiert auch die Stadtkasse in Form von Gewerbesteuern.

„Der niedrige Gewerbesteuersatz hat uns sicher nicht abgeschreckt. Aber es gibt noch andere Gründe, warum wir uns für Monheim entschieden haben“, heißt es aus dem Umkreis der Geschäftsführung. So wohnt einer der Manager ganz in der Nähe in Leichlingen.

„Ich weiß von keiner solchen Ansiedlung“, sagt Oliver Brügge, Abteilungsleiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Auch Bürgermeister Daniel Zimmermann ist sie unbekannt. „Aber klingt doch gut“, sagt er.

Währenddessen geht in Krefeld die Angst um, dass weitere Teile des Toeller-Imperiums, dazu gehört auch die Kette Equiva, verlagert werden könnten.

Hintergrund: Am Niederrhein wird derzeit darüber diskutiert, ob die Gewerbesteuer erhöht werden soll. Die Stadt ist im Nothaushalt. Derzeit liegt der Hebesatz dort bei 440 Prozentpunkten. Monheim hat mit 300 Prozentpunkten den niedrigsten Satz in ganz NRW — und will ab Januar nochmals senken auf 285.