Gemütlicher Weihnachtsmarkt: Richrath in Adventsstimmung

Der Weihnachtsmarkt in Richrath, organisiert von Kirche und Vereinen, ist auch im 18. Jahr familiär und gemütlich geblieben.

Langenfeld. Freitag hatte am Nachmittag noch die Sonne geschienen und die Helfer, die ihre Zelte und Stände für den 18. Weihnachtsmarkt in Richrath aufbauten, waren trotz schlechter Wettervorhersagen voller Optimismus. Doch am Samstagmorgen regnete es. Mancher, der noch letzte Hand an seinen Stand gelegt hatte, wurde triefend nass und musste sich daheim noch einmal umziehen. Aber Richrath hatte Glück. Zur Eröffnung des Marktes war es wieder trocken.

Schon seit Wochen liefen die Vorbereitungen für den Markt — immerhin beteiligten sich über 30 kirchliche Gruppierungen und die Interessengemeinschaft Richrather Vereine. „Der Weihnachtsmarkt ist aber familiär und heimelig geblieben“, sagte Gerd Ziskofen, der den Markt seit 2003 gemeinsam mit Monika Fontaine organisiert. Kommerz habe hier keine Chance. Richrath sei nach dem ersten Weihnachtsmarkt 1996 diesem Vorsatz treu geblieben. Eigentlich sollte der Markt auf dem Schützenplatz stattfinden, doch der damalige Pfarrer Wienand Stollenberg hatte beschlossen, den Weihnachtsmarkt an der Kirche St. Martin abzuhalten.

In diesem Jahr kamen die Besucher, um zu klönen, zu essen und zu trinken und noch schnell ein selbst gefertigtes Geschenk zu erstehen. Beim Richrather Fußballverein TuSpo wurden sie zuerst fündig. Neben Fischbrötchen, TuSpo-Fan-Artikeln und Zipfelmützen gab es auch dicke Socken zu kaufen. Käthe Bergefeld (72) hatte sie gestrickt. In verschiedenen Größen und Farben fanden sie guten Absatz. Ihre Töchter sorgten für den Verkauf am Stand. Der Markt ist Familiensache.

Derweil warben Niklas und Jonas, Schüler der Klasse 4 c der Grundschule Richrath-Mitte für ihren selbst gebastelten Kalender. „Schwester Mediatrix hat uns vom Orkan auf den Philippinen berichtet. Da haben wir beschlossen, den Kindern dort zu helfen. Das Geld geben wir der Schwester, und sie leitet es weiter“, sagt der wortgewandte Niklas (9 Jahre).

Bratwurst, Waffeln, die Räuberpfanne der WFB (Werkstatt für Behinderte) fehlen auf dem Markt nie. Auch der Glühwein ist legendär, das geheime Rezept stammt noch von Lisbeth Vierheilig. Vor der Bühne, auf der viele Gruppierungen wie die Rosi-Dancers des Seniorentreffs und die Musikgruppe „Friday der Musikschule Langenfeld mit Musikern der WFB-Werkstatten auftraten, stand ein prächtiger Nikolaus. „Den habe ich im Autohaus Lindemann entdeckt und sofort mit Rolf Lindemann vereinbart, dass er uns die Figur für den Weihnachtsmarkt ausleiht“, sagt Gerd Ziskofen.

Bei den Kindern kam die Figur gut an, ebenso das nostalgische Karussell. „Am Abend wird es richtig stimmungsvoll, wenn die Wunderkerzen verteilt werden und das offene Singen beginnt“, sagt Ziskofen.

„Es ist schön zu sehen, wie gut die Gemeinschaft hier funktioniert“, sagte Bürgermeister Frank Schneider. Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt. Doch Zeit zum Ausruhen bleibt kaum. Nach den Festtagen beginnt in Richrath ja schon die fünfte Jahreszeit.