Geschichte: Haus Hilden steht in Lindlar
Im Bergischen Freilichtmuseum wird ein Kleinstwohnhaus aus Hilden aufgebaut.
Hilden/Lindlar. 25 Quadratmeter Wohnraum für eine vielköpfige Familie sind nicht viel - aber immerhin ein Dach über dem Kopf. Mehr Platz bietet das Häuschen nicht, für das jetzt im Bergischen Freilichtmuseum Lindlar das Richtfest gefeiert wurde.
Das Kleinstwohnhaus heißt dort Haus Hilden. Es ist eines der beiden Fachwerkhäuser, die Anfang der 1990er-Jahre an der Hochdahler Straße (Höhe Bibelskirch) sorgfältig und fachgerecht abgebaut wurden. Seither lagerten sie auf dem Museumsgelände und warteten auf den Wiederaufbau.
"Kleinstwohnhäuser werden selten in Freilichtmuseen gezeigt", sagt Thomas Trappe, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Bergischen Museums zuständig ist. Weil sie in der Regel sehr schlicht gestaltet und konstruiert sind, können sie mit den oftmals aufwändigen Bauern- und Bürgerhäusern nicht mithalten. Dennoch sind sie ein wichtiger Aspekt des ländlichen Sozialgefüges: Sie zeigen das Leben und Wohnen der ärmeren Bevölkerungsschichten.
Um auch diese Lebensumstände präsentieren zu können, wurden die beiden Hildener Häuser bereits 1992 nach Lindlar gebracht. Die Fachwerkhäuser stammen aus dem 18. Jahrhundert, wobei das jetzt im Aufbau befindliche Häuschen im Laufe des 19. Jahrhunderts um einen weiteren Raum ergänzt wurde. Das zweite Haus muss noch etwas warten, bis sein Wiederaufbau ansteht.
Dank der finanziellen Unterstützung privater Sponsoren konnte das Museum zumindest mit dem Wiederaufbau des ersten Kleinsthauses beginnen. Die Restaurierung des Fachwerkgerüstes wurde im Rahmen einer Ausstellung exemplarisch durchgeführt und den Ausstellungsbesuchern präsentiert. Dieses Gerüst steht jetzt - mehr aber auch nicht. Bis zur Saisoneröffnung im Frühjahr 2010 sollen die restlichen Arbeiten erledigt sein.
Für die Zeit danach gibt es auch schon konkrte Pläne: In den beiden kleinen Wohnräumen im Erdgeschoss soll eine Ausstellung eingerichtet werden, die den Frauenalltag in alten Tagen in seinen unterschiedlichen Facetten darstellt. Dieses Thema wird im Museum bislang noch nicht näher behandelt. Um diesen inhaltlichen Aspekt präsentieren zu können, plant das Museum wechselnde Ausstellungen. Allerdings fehlen dazu auch noch die Exponate. "Wir sammeln noch", sagt Trappe.