Langenfeld: Wechsel - Neue Verbraucherschützerin will auf Schüler und Senioren zugehen
Constanze Niepenberg ist jetzt die Ansprechpartnerin für Ratsuchende in der Verbraucherzentrale.
Langenfeld. Seit der Eröffnung der Verbraucherzentrale am Rathaus-Eingang Ende 2002 wurden die Ratsuchenden von Christiane Lersch (45) betreut.
Doch jetzt treffen Bürger mit ihren Problemen dort auf ein neues Gesicht: Constanze Niepenberg, die am Mittwoch ihren 31. Geburtstag feierte, hat zu Monatsbeginn die Leitung der Beratungsstelle übernommen. Lersch wechselte in gleicher Funktion in ihre Heimatstadt Mülheim an der Ruhr.
Datenklau und unerwünschte Vertragsabschlüsse am Telefon, Abzocke im Internet, Strom- und Gasanbieterwechsel sowie Schuldnerberatung - die Sorgen, die in 13646 Kontakten im vergangenen Jahr am Konrad-Adenauer-Platz zur Sprache kamen, sind vielschichtig.
"Ich will an die Arbeit meiner Vorgängerin, die hier ausgezeichnete Aufbauarbeit geleistet hat, anknüpfen", sagt Constanze Niepenberg. Aber die Ernährungs- und Haushaltswissenschaftlerin will neben dem Kerngeschäft der allgemeinen Rechtsberatung eigene Schwerpunkte setzen.
"Einen sehe ich in der Präventionsarbeit an Schulen", sagt die Mutter der eineinhalbjährigen Lara-Marie. Info-Stände wie bisher reichten nicht aus. "Ich biete an, in die Klassen zu gehen, um Jugendlichen zum Durchblick bei der Kostenfalle Handy, der ersten eigenen Bude, dem Girokonto und Versicherungen zu verhelfen", sagt Niepenberg.
Weil sie bereits den Kontakt zu einigen Schulleitungen gesucht hat, kann die Verbraucherschützerin mit der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule schon auf die erste Terminvereinbarung verweisen.
"Die haben mich sechsmal im Zuge der Langenfelder Jugendschutzwochen im Oktober gebucht", sagt sie. Doch auch die einmalige Einladung zu einem für den Kunden Schüler wichtigen Thema sei möglich.
Die zweite Schwerpunkt-Zielgruppe sieht Niepenberg in den Senioren. "Die Älteren werden besonders häufig am Telefon hinters Licht geführt. Als vermeintlicher Teilnehmer eines Gewinnspiels werden von Firmen ungeniert Kundendaten abgeglichen, die sie sich illegal beschafft haben", ist ihre Erfahrung.
Wenn dann die Vertragsbestätigungen im Briefkasten lägen, würden Senioren meist die Widerspruchsfrist verstreichen lassen.
"Gerade hatte ich einen Fall, bei dem 40-mal zwischen 50 und 80 Euro vom Konto abgebucht worden sind." Weil viele vor dem Klageweg zurückschreckten, sei die Vorbeugung in Senioren-Gruppen umso wichtiger.