Monheim: Hohe Strafen für junge Räuber
Gericht: 20-Jährige hatten es auf das Auto einer Rentnerin abgesehen.
Monheim/Düsseldorf. Den 27.März 2009 wird die 76-jährige Wilma B. (Name von der Redaktion geändert) nie vergessen. Sie kam gerade aus dem Theater und fuhr mit ihrem roten VW Fox auf den Parkplatz eines Monheimer Seniorenheims. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ein junger Mann trat sofort zu. Die Rentnerin, die im betreuten Wohnen lebt, wurde brutal zu Boden geworfen und erlitt erhebliche Verletzungen. Wegen Raubes und gefährlicher Körperverletzung saßen am Mittwoch zwei 20-jährige Monheimer auf der Anklagebank des Düsseldorfer Amtsgerichts.
Nach der Tat war das Duo mit dem VW geflüchtet, konnte aber wenig später nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei gestellt werden. Doppeltes Pech für Wilma B.: Ihr Wagen trug dabei einen Totalschaden davon.
Die beiden jungen Männer, die erheblich vorbestraft sind, erklärten, die Rentnerin sei ein Zufallsopfer gewesen. Man sei durch die Stadt gegangen und habe kein Geld gehabt. So kamen die 20-Jährigen auf die Idee, ein Auto zu stehlen. Bereits drei Tage vorher hatten sie mit einem Messer bewaffnet versucht, einem Mann seinen Pkw wegzunehmen. Das war aber an der heftigen Gegenwehr des Opfers gescheitert.
Wilma B. traut sich seit dem Überfall nicht mehr allein aus dem Altenheim und will auch nicht mehr selbst Auto fahren. Die 76-Jährige ist außerdem in psychotherapeutischer Behandlung. Die Angeklagten wurden nach Jugendrecht zu Gesamtstrafen von sieben Jahren und neun Monaten beziehungsweise fünf Jahren verurteilt.