Hilden: Des Müllers neuer Arbeitsplatz
Am Freitag wird an der Gottschalksmühle das Richtfest gefeiert.
Hilden. In wenigen Monaten wird die Gottschalksmühle wieder den Glanz alter Tage verbreiten, der einst von Wohlstand und guten Erträgen zeugte. Zunächst einmal wird am Freitag ab 16 Uhr das Richtfest für den neuen Dachstuhl gefeiert. Der konnte zum Bedauern der Eigentümer nicht gerettet werden.
Alles andere - und insbesondere die im Gegensatz zur Fassade nicht unter Denkmalschutz stehende Innengestaltung - wird nach der für das Frühjahr 2010 geplanten Fertigstellung wieder von den Baukünsten in alten Zeiten künden.
"Wir wollen die Mühle in ihrem historischen Kern wieder sichtbar machen", hatte Friedrich Schmidt(67) versprochen, als vor drei Jahren mit der Sanierung begonnen wurde. Um das Versprechen einzulösen, investiert seine Familie rund 2,5 Millionen Euro in das Objekt.
Das beschrieb der Landschaftsverband Rheinland im Februar1992 als "geeignet, die Tradition der Wasserkraftnutzung...mit einem auf den ersten Blick als Mühlenanlage erkennbaren Gebäudekomplex sichtbar zu halten". Deshalb wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.
Noch verbergen Baugerüste das alte Gemäuer. Vom ursprünglichen Zustand ist es noch weit entfernt. "Die Fassade wird aber wieder verschiefert", versichert Schmidt - so wie der gebürtige Hildener das Gebäude von Kindes Beinen an kennt. Und auch im Inneren wird ihn viel an seine Vergangenheit erinnern: Er hat die Mühle bis Anfang der 1990er-Jahre noch selbst in ihrer ursprünglichen Funktion betrieben. Teile der damals benutzten Maschinen werden auch die künftigen Mieter noch vorfinden.
Erste Interessenten für die entstehenden Büroräume haben sich bereits gemeldet. Auch mit möglichen Pächtern für die Gastronomie im Erdgeschoss wurde schon gesprochen. Und dass sich auch bereits Interessenten für die im Anbau neu entstandenen Wohnungen gemeldet haben, verwundert bei der exzellenten Innenstadtlage zwischen Elberfelder- und Berliner Straße nicht wirklich. Die Wohnungen sollen bereits Ende 2009 bezugsfertig sein.