Gute Noten für Langenfelds Bahnhöfe

Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bewertet beide S-Bahnhöfe als „akzeptabel“. Die S 6 kommt nun deutlich pünktlicher.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Das ist für S-Bahnnutzer doch einmal eine gute Nachricht: Die an den beiden Langenfelder Stationen haltende S 6 ist deutlich pünktlicher geworden, seit im Dezember 2014 die über 30 Jahre alten Triebwagen mit Einzelwaggons gegen moderne ET-422-Züge ausgetauscht wurden. Die durchschnittliche Verspätung je Fahrt von zuvor 1,44 Minuten habe sich annähernd halbiert, sagte Sabine Tkatzik vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auf Anfrage. Außerdem erfreulich für heimische Fahrgäste: Im jetzt vorgelegten VRR-Stationsbericht 2015 bewerteten Profitester das Erscheinungsbild beider Langenfelder S-Bahnhöfe als „akzeptabel“. Und das ist - auch wenn es nicht so klingt - die bestmögliche Bewertung.

Die VRR-Tester machen sich viermal pro Jahr vom Zustand sämtlicher Stationen im Verbundgebiet ein Bild. Die drei sowohl auf dem Zugang als auch auf dem Bahnsteig untersuchten Kriterien sind Sauberkeit, Funktion und Graffiti-Schmierereien. Beide Langenfelder Bahnhöfe gehören unterm Strich zu den 133 mit einem grünen Punkt als „akzeptabel“ eingestuften Stationen, während 110 mit einem gelben Punkt („noch akzeptabel“) und 53 mit einem roten Punkt („nicht akzeptabel“) schlechter bewertet wurden.

Das immer wieder beklagte Fehlen eines Aufzugs ist in dieser Bewertung kein Kriterium. Die zur Brücke führenden Treppen halten Rollstuhlfahrer ganz ab und erschweren Menschen mit Kinderwagen oder Fahrrad sowie Gehbehinderten den Zugang. Langenfelds Verkehrsplaner Franz Frank bedauert, dass eine Barrierefreiheit auch in den nächsten Jahren nicht in Sicht ist. Fürs Erscheinungsbild dieses S-Bahnhofs gaben die VRR-Tester zwar einen roten Punkt wegen Graffiti-Schmierereien, ansonsten war aber für sie alles im grünen Bereich. Und Frank zufolge werden in Kürze am Treppenaufgang Blumenstraße 30 mietbare Metallboxen aufgestellt, in denen S-Bahnnutzer ihr Fahrrad gegen Diebe schützen können.

Zwar gab es für die Station am Katzberg drei gelbe Punkte wegen Graffiti und unzureichender Sauberkeit, doch unter dem Strich wie im Vorjahr wieder die bestmögliche Gesamtbewertung. Weil der Zugang nur zum Teil der Bahn gehört, bekam die Stadt Langenfeld laut Tkatzik 2015 zum Entfernen von Schmierereien und für einen Grundanstrich mehr als 7000 Euro aus einem Anti-Graffiti-Sondertopf des VRR.

Zwar wird der VRR erst Ende Februar seinen Qualitätsbericht 2015 zu Komfort und Pünktlichkeit sämtlicher Linien veröffentlichen. Doch für die Monate Januar bis November stellte Tkatzik fest, dass sich durch die seit gut einem Jahr eingesetzten ET-422-Fahrzeuge die durchschnittliche Verspätung der S 6 von zuvor 1,44 auf 0,81 Minuten verringert habe — trotz Beeinträchtigungen nach einem Stellwerkbrand 2015. „Diese Entwicklung haben wir in zurückliegenden Jahren auch auf anderen S-Bahn-Linien beobachtet, wo die neuen Fahrzeuge eingesetzt wurden“, sagte Frank.