Investor plant 65 neue Wohnungen in der City

Zwischen Bach- und Dietrich-Bonhoeffer-Straße sollen sieben Mehrfamilienhäuser entstehen.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Efeu überwuchert ein zerfallenes Gartenhäuschen und rankt sich an 20 Kiefern und Tannen hoch. Am Rande steht ein altes Gebäude, an dem der Putz abblättert. Das große Grundstück zwischen Bach- und Dietrich-Bonhoeffer-Straße wirkt ungepflegt. Und das in bester Innenstadtlage, einen Steinwurf von Marktplatz und Stadthalle entfernt. Dies wird sich jedoch bald ändern: Ein Investor plant den Bau von Mehrfamilienhäusern mit etwa 65 Wohnungen. Wenn die Stadtpolitiker am Donnerstag, 25. Februar, im Planungsausschuss über das Bauvorhaben beraten, werden sie vermutlich auf einen Anteil an Sozialwohnungen pochen.

Die Nachfrage nach Wohnraum jeder Art ist nach Angaben von Stadtplaner Stephan Anhalt groß. Insbesondere ältere Menschen ziehen zunehmend in die Innenstadt, wo sie in fußläufiger Entfernung einkaufen, Ärzte aufsuchen und am Kulturleben teilhaben können. „Deshalb ist die Bebauung dieses minderwertig genutzten Geländes grundsätzlich ganz in unserem Sinne“, sagt Stephan Anhalt. Die Kölner Projekton Immobilien GmbH hat die Grundstücke Bachstraße 8-14 mit einer Gesamtfläche von 3321 Quadratmetern erworben. Nach Angaben von Projektentwickler Jochen Bäcker sieht der eigene Entwurf fünf dreigeschossige und zwei viergeschossige Mehrfamilienhäuser vor, die sich U-förmig an der Bachstraße, an der Straße In den Weiden und an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße aneinanderreihen. „Auf einer Gesamtwohnfläche von etwa 5000 Quadratmetern sollen rund 65 frei finanzierte Wohnungen entstehen“, sagt Bäcker. Zudem sei unter dem Gelände eine Tiefgarage eingeplant.

Weil nach dem zurzeit gültigen Bebauungsplan neue Häuser auf diesem Areal an der Bachstraße „zwingend fünfgeschossig“ mit Flachdach und Ladenzeile, beziehungsweise an der rückwärtigen Dietrich-Bonhoeffer-Straße nur eingeschossig sein dürfen, haben die Eigentümer eine Änderung dieses Bebauungsplans von 1991 beantragt.

Am 25. Februar werden die Stadtpolitiker hierüber im Planungsausschuss beschließen. Und dabei dürften sie erstmals das in der vergangenen Woche einstimmig verabschiedete Handlungskonzept für mehr preiswerten und sozialen Wohnungsbau in Langenfeld anwenden. Einer von vier Ansätzen dieses Konzepts besagt nämlich, dass Investoren bei größeren Bauvorhaben „ein gewisser Anteil an preisgedämpftem Mietwohnungsbau“ vorgeschrieben werden soll. „Das wird in der politischen Diskussion sicherlich ein Thema sein“, sagt Stephan Anhalt. Deshalb habe er dem Projektentwickler diese im jüngsten Planungsausschuss beschlossene Maßgabe bereits mitgeteilt.

Als weitere Ansätze für mehr bezahlbare Wohnungen in Langenfeld sieht das genannte Konzept unter anderem die Bereitstellung städtischer Grundstücke sowie Verdichtungen etwa in den Siedlungen des Bauvereins Langenfeld vor.