Hilden: Der Parkschein läuft ab

Zwei Investoren planen eine Bebauung der Grundstücke an der Ecke zur Berliner Straße.

Hilden. Bebauung am Rathaus, dritter Akt: Bei der Stadt haben sich zwei Investoren gemeldet, die an einer Bebauung der Eckgrundstücke Am Rathaus/Berliner Straße interessiert sind. Ein Interessent - die Paeschke GmbH in Langenfeld - möchte zwei Wohnhäuser bauen, der andere Interessent - das Architektur- und Ingenieurbüro Kolfhaus+ Beele aus Melle bei Osnabrück - plant dort im Auftrag der KB Servicewohnen Projektentwicklungsgesellschaft ein seniorengerechtes Service-Wohnen. Beide Entwürfe gehen nächsten Mittwoch im Stadtentwicklungsausschuss in die politische Beratung.

Beide Unternehmen, so Baudezernent Horst Thiele, "sind absolut seriös und geeignet, dort etwas Vernünftiges zu realisieren". Beide Interessenten erfüllen aber noch eine weitere wichtige Voraussetzung: Ihre Kaufangebote für die Grundstücke erfüllen die Preisvorstellungen.

Daran war vor wenigen Wochen das Projekt Möwe (Miteinander ökologisches Wohnen erleben) für ein Mehrgenerationenhaus gescheitert. Der Politik war der damalige Verkaufserlös von 500 000 Euro zu gering. Mindestens das Doppelte sollte es schon sein.

Am Preis lag es auch, dass vor vier Jahren das Investoren-Auswahlverfahren ohne Ergebnis blieb. Seinerzeit hatten sich zwar einige Bewerber gemeldet, aber "keiner war auch nur annähernd bereit, den erhofften Kaufpreis zu zahlen", so Thiele. Außerdem hatte die Mehrheit der Investoren auf den Grundstücken vor allem Büroräume vorgesehen. Diese Absicht fand in der Politik ebenfalls keine Zustimmung.

Die neuen Investoren planen jeweils, die auf dem Grundstück erlaubten fünf Geschosse auszunutzen. Kolfhaus + Beele möchte aber zunächst nur das westliche Grundstück (Richtung Bismarckstraße) bebauen - mit einer Kaufoption für das zweite Grundstück. Zunächst soll dort eine Service-Wohnanlage mit 36 exklusiven Wohnungen enstehen.

Der Langenfelder Bauherr plant gleich mit beiden Grundstücken. Vorgesehen sind in beiden Häusern insgesamt 42 Wohnungen sowie 51 Stellplätze in einer Tiefgarage. Die Größe der Gesamtbaumaßnahme (inklusive Gebäude) liegt voraussichtlich über 5,150 Millionen Euro. Ab dieser Summe ist eine europaweite Ausschreibung vorgeschrieben.

Das Grundstück westlich der Straße Am Rathaus ist 1700Quadratmeter groß. Dort stand bis zum Abriss im Jahr 2006 der Flachbau, in dem seit 1970 das Bauamt und seit Ende der 80er-Jahre die Musikschule untergebracht waren. Zwei Jahre früher wurde der Behelfsbau auf der gegenüber liegenden Straßenseite abgerissen, in dem zunächst die Bücherei und danach Teile des Sozialamtes untergebracht waren.

Das Grundstück dort ist 1391Quadratmeter groß. Beide Grundstücke wurden provisorisch als Parkplätze hergerichtet, die bei einer Bebauung der Grundstücke natürlich entfallen würden.