Hilden. "Ja, ich fürchte mich. Die Angst wächst jeden Tag." Renate Horst (58) fühlt sich in ihrem Häuschen im Hildener Süden nicht mehr wohl: Vor drei Wochen hat die Bayer AG an der Stadtgrenze zwischen Langenfeld und Hilden mit der Verlegung der Kohlenmonoxid-Pipeline begonnen. Der Garten der Eheleute Peter und Renate Horst endet an der Stadtgrenze. Keine 50 Meter von ihrem Wohnzimmer entfernt liegen die ersten Rohre schon im Boden. In der Ferne sind weitere, zur Verlegung bereit gelegte Röhren zu sehen.

Seit 40 Jahren wohnt die Familie in dem idyllisch gelegenen Häuschen. An die Hochspannungsleitung vor dem Fenster hat sie sich gewöhnt, "aber jetzt wird mit einem Schlag alles kaputt gemacht". Natürlich habe sie auch schon daran gedacht, ihre Wohnung zu verkaufen, "aber wer will das Haus noch haben? Wer erstattet mir den Wertverlust?"