Hilden: Die politische Note von Musik

Musikschule: Am Samstag wurde auf dem Alten Markt eine Aktionswoche eröffnet.

Hilden. "Hier wird gerne laut gespielt", warnt Karl Hentschel, Leiter der Musikschule, das Publikum, bevor die kleinen Musiker ihre Xylophone erklingen lassen. Umzingelt von einer Schar von Eltern, die den Alten Markt belagern, lassen sie sich keinerlei Nervosität anmerken. Und dann, als Hentschel die Keyboard-Tasten drückt, schlagen sie mit ihren Stäben fast erbarmungslos und völlig konzentriert auf die Xylophone ein.

Währenddessen richten die Eltern ihre Augen oder die hoch auflösende Digitalkamera auf die kleinen Talente. In der Aktionswoche, die am Samstag begann und bis Donnerstag andauert, lädt die Musikschule Besucher zu musikalischen Einlagen ein. Den Auftakt machten die Schüler am vergangenen Samstagmorgen auf dem Alten Markt.

Am Donnerstag bietet der "Tag der offenen Tür" in der Musikschule an, alle Instrumente auszuprobieren. Musik ist nach Ansicht von Thomas Volkenstein nicht das bloße Zupfen und Schlagen von Instrumenten, sondern nimmt bereits politische Bedeutung an. "Wir möchten alle Bevölkerungsgruppen ansprechen", sagt der stellvertretende Leiter der Musikschule. Finanzielle Unterstützung gebe es auch durch die Fördervereine.

1800 Schüler nehmen an der Schule Musikunterricht. Die jüngsten von ihnen sind erst zwei Jahre alt. Kirsten Kneips Sohn ist bereits mit anderthalb Jahren in die Welt der Noten eingetaucht. Heute ist er sechs Jahre alt und spielt auf dem Xylophon und die Blockflöte. "Die Musik breitet ihm sehr viel Spaß, und der Unterricht ist sehr gut", sagt Kneip. Ihr Sohn sei eben auch sehr musikalisch.

Beim Musizieren der Kinder werden auch ihre Entwicklung und Fortschritte in den Vordergrund gerückt. So zeigen die Kleinen, die erst ein halbes oder zwei Jahre lang musizieren, was sie gelernt haben. Nach dem Auftritt der Jüngsten folgte am Samstag der Einsatz der Blas- und Schlaginstrumente, wobei diverse Keyboard-Einlagen mit Gesang unterstützt wurden.

Das alles soll Nachahmer anziehen. Ein Musikinstrument zu erlernen, sei nicht selbstverständlich, meint Volkenstein. Denn auch an Schulen werde der Musikunterricht häufig in den Hintergrund gedrängt. "Wir möchten die Vielfältigkeit der Musik nahe bringen und Möglichkeiten anbieten", sagt Volkenstein.