Hilden: Eine Nacht der Leichtigkeit
Drei Künstler – darunter eine Hildenerin – sangen am Samstag bekannte Melodien aus zahlreichen Musicals.
Hilden. Musical Night - ein Muss für alle, die das Genre lieben. Eine Musicalnacht war es dann auch, die die drei Sänger den Zuhörern im Heinrich-Strangmeier-Saal präsentierten - ein hübsch gebundener, bunter Strauß.
Darunter befanden sich charmante Ohrwürmer wie "Es grünt so grün" aus dem Evergreen "My fair Lady" neben in Deutschland eher unbekannten Storys wie der Musical-Revue "Elegies for Angels, Punks and Raging Queens", woraus das "The rain keeps falling down" gesungen wurde.
Doch neben dem bunten Musikbogen, den die Sänger überwiegend zur von Andreas Pabst am Flügel live gespielten Musik sangen, war es vor allem die Neugierde auf eine Sängerin: Sandra Maria Burchartz. Schließlich ist die Sopranistin gebürtig aus Hilden und sorgte nach ihrem Studium als Diplom-Opernsängerin an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf in der Hauptrolle der Madame Giry im "Phantom der Oper" für Furore.
In dieser Zeit lernte sie auch ihre Mitstreiter des Abends kennen, denn Sopranistin Beatrix Reiterer spielte dort die "Christine" und Bariton Christian Alexander Müller das jüngste "Phantom" aller Zeiten.
Bis zur Pause begeisterte Sandra Maria Burchartz mit "I know him so well" aus "Chess", "Hilf mir verstehen" ("Starlight Express") und "Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht" aus der bereits erwähnten "My fair Lady" und mit klanglicher Farbfülle, einer stimmlichen Mischung aus Intimität und großer Show. Etwa 200 Zuhörer saßen zwar während der Darbietungen wie in Blei gegossen, jubelten nach Liedende dafür umso frenetischer.
Wie wichtig Kulisse, Maske, Requisite und vor allem Kostüme für das Genre sind, zeigte sich in der zweiten Hälfte. Nicht etwa, dass gegen die abendfeine Garderobe der Darsteller etwas einzuwenden wäre. Aber zu den vom Band eingespielten monumentalen Orchesterklängen, die die passende Atmosphäre zu Liedern aus "Elisabeth", "Les Misérables" und natürlich dem "Phantom" schaffen sollten, wirkten die Drei doch irgendwie verloren.
Der dunkle Vorhang im Hintergrund, geschätzte zehn Scheinwerfer und zwei Kerzenleuchter konnten einfach nicht die pompösen Kulissen der Originale ersetzen. Der Freude über das Melodien-Potpourri tat das keinen Abbruch. Als sich Sandra Maria Burchartz, Beatrix Reiterer und Christian Alexander Müller nach 25 Liedern und knapp zwei Stunden verabschieden wollten, erzwang das begeisterte Publikum durch stehende Ovationen noch eine Zugabe.