Hilden/Elbsee: Konflikt mit der Naherholung
Die Anwohner der Elb kämpfen für ein ungestörtes Wohnumfeld in ihrem Ortsweiler.
Hilden. "Wochenend, Sonnenschein, brauchst du mehr, um glücklich zu sein?" Auf die von den Comedian Harmonists gesungene Frage haben die Anwohner der Elb eine klare Antwort: Ja! Zum Beispiel saubere Vorgärten, freie Parkplätze und unversehrte Zäune. Denn vor allem an sonnigen Wochenenden wird ihre unmittelbare Wohnortnähe zum Elbsee regelmäßig zum Ärgernis.
"Insbesondere bei schönem Wetter entstehen durch rücksichtslos parkende Autos Verkehrssituationen, die für die in der Elb lebenden Menschen nicht länger zumutbar sind", sagt Detlef Mehlmann, Vorsitzender des 1991 gegründeten Vereins Wohnweiler Elb. Als Interessenvertretung der Anwohner kämpft der Verein seit Jahren für die Schließung des Zugangs zum Elbsee über den Breidenbruch. Der wird von Erholungssuchenden und Strandparty-Gästen gern als Schleichweg genutzt.
Eine Zusage, den Zugang zu schließen, erhielt der Verein bereits im Juni 2008 von der stellvertretenden Leiterin des Düsseldorfer Stadtplanungsamtes, Ruth Orzessek-Kruppa. Angesprochen hatten sie Vereinsvertreter bei einer Bürgerinformation zum geplanten Bau einer Wellness-Oase am östlichen Ufer des Elbsees. Dort stand bis zum Ende der Auskiesungsarbeiten (2005) das Verwaltungsgebäude des Kieswerks.
Die Jahre gingen ins Land, eine Verbesserung gab es nicht. "Obwohl auf Drängen unseres Vereins vereinzelte Maßnahmen ergriffen wurden, fehlt noch immer ein durchgängiges Konzept für ein harmonisches Miteinander der Interessengruppen aus Sport, Freizeit, Naturschutz und Wohnen am Elbsee", so Mehlmann. Stattdessen gab es aus Düsseldorf die Mitteilung, dass die Schließung des Zugangs aufgrund des bestehenden Planungsrechts nicht möglich sei. Allerdings hieß es auch, dass der Wunsch der Anwohner im Zuge der Änderung des Bebauungsplanes für die geplante Wellness-Oase berücksichtigt werden könnte. Denn dafür muss ein neues Planungsrecht geschaffen werden.
Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen, die Planungen für die Wellness-Oase gehen in die entscheidende Phase. Deshalb hat der Verein ein Positionspapier mit Vorschlägen entwickelt, wie die unterschiedlichen Interessen vereinigt und Konfliktfelder aufgelöst werden könnten. Das Papier soll nächste Woche auch der stellvertretenden Amtsleiterin aus Düsseldorf vorgestellt werden. Im Vorfeld stellte sie aber klar, dass auch Kanuten und Taucher am Elbsee ihre Freiheiten behalten sollen. Denkbar sei deshalb höchstens eine Schließung der Zufahrt an Wochenenden.