Langenfeld: Ideengeber für den Neuanfang
Vorsitzender Klaus Kaselofsky will alle Einrichtungen stärker vernetzen, um die Awo attraktiver für Familien zu machen.
Langenfeld. "Für den Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt bin ich ein Neuling", gesteht Klaus Kaselofsky. Der 55-Jährige ist seit Anfang des Monats neuer Vorsitzender des mit mehr als 680 Mitgliedern größten Awo-Ortsverbandes im Kreis Mettmann.
Nach dem Rücktritt des kompletten Vorstands im Juni wegen scheinbar unüberbrückbarer Differenzen mit Kreis- und Bezirksvorstand des Sozialverbandes hatte der ehemalige Awo-Chef Lothar Witzleb (71) sich auf die Suche nach einer Integrationsfigur gemacht und Kaselofsky gefunden.
Er weiß, dass Langenfeld mit seinen gut 200 Vereinen eine "tolle Struktur hat und quicklebendig ist". Das gelte auch für die Awo.
Die Wahl des neuen Vorstands bedeutet für Kaselofsky einen Neuanfang. Dazu will er Ideen einbringen wie diese: Das Siegfried-Dissmann-Haus an der Solinger Straße soll offener werden, als Info-Stützpunkt für Familien und Ältere. "Das Tagesstättenangebot könnte zu einem Stadtteiltreff erweitert werden", meint der Vorsitzende. Und alle Awo-Einrichtungen in Langenfeld, besonders das Seniorenzentrum Karl-Schröder-Haus, sollten enger miteinander vernetzt werden.
Anzusprechen seien dabei auch der Awo-Kindergarten und die Schülerbetreuung in offenen Ganztagsschulen. "Wir erreichen von den Kleinsten bis zu den Senioren jede Altersgruppe. Das Dach Awo’ schweißt uns zusammen und ermöglicht generationenübergreifende Angebote", sagt Klaus Kaselofsky.
Die Querelen mit Kreis- und Bezirksvorstand seien ausgeräumt. Der kurze Draht des Ortsvereins zu beiden Awo-Instanzen bedeutet für Kaselofsky "Sicherheit für uns auf vertraglicher Grundlage". Alle Gerüchte um mögliche Kündigungen von Hauptamtlichen, vorwiegend in Teilzeit Beschäftigen seien verstummt. Diese Mitarbeiter arbeiteten Hand in Hand mit den vielen Ehrenamtlichen.
Erst zu Monatsbeginn habe er sich auf einem Helferausflug von der Vielseitigkeit der Ehrenamtlichen überzeugen können. "Mit ihnen steht uns ein hohes Potenzial an Wissen und Erfahrung zur Verfügung, das wir unbedingt nutzen wollen." Es bestehe die Absicht, die Awo-Ehrenamtler und ihre Aufgabenfelder wie Sprach- oder Computerangebote noch mehr als bisher ins Blickfeld zu rücken.
Im neuen, elf Mitglieder zählenden Vorstand seien viele Fachbereiche vertreten, und auch jüngere Leute arbeiteten nun in der Führung mit. Kaselofsky: "Wir werden zeigen, dass wir an einem Strang ziehen und die Awo Langenfeld ein starker Sozialpartner in unserer Stadt bleibt."