Hilden: Hilferuf aus dem Hinterzimmer
Warrington-Platz: Anlieger wollen jetzt selbst für eine Belebung sorgen.
Hilden. Der Warrington-Platz ist für Einzelhändler keine 1A-Lage. Im Hinterzimmer der Fußgängerzone ist nichts los. Dr. Jörg Krumeich spürt das deutlich: Dem Bochumer Augenarzt und seiner Gattin Elisabeth gehören dort Immobilien mit Ladenlokalen. Drei davon stehen leer. Nachmieter sind nur schwer zu finden. Deshalb hat er sich mit einem Hilferuf an die Stadt gewandt, ihm bei der Belebung des Platzes zu helfen.
"Einzelhandel mit Zielkundschaft kann dort existieren", weiß Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand. "Wer aber auf Laufkundschaft angewiesen ist, hat es schwer." Es fehlt ein Zugpferd, das die Kunden scharenweise anlockt. Das könnte ein Medienmarkt im leer stehenden Kaufpark-Gebäude sein. Das wäre aber nur interessant, wenn Peek & Cloppenburg das Erdgeschoss räumt. Dessen Umzug in den Sparkassen-Neubau ist zwar im Gespräch, aber noch nicht in trockenen Tüchern.
So lange möchte der Facharzt für Augenheilkunde nicht warten. "Wir fühlen uns verlassen", sagt seine Gattin: "Dagegen wollen wir etwas tun und ein lebendiges Zentrum schaffen. Um den Platz durch verschiedene Aktivitäten attraktiv zu gestalten, brauchen wir aber die Hilfe der Stadt." Die versucht seit Jahren vergeblich, den Ort zu beleben. "Die Veranstalter lehnen es ab, dort zu feiern", so Hillebrand. Zwingen könne man sie nicht. Mancher drohe sogar, dann gar nicht mehr nach Hilden zu kommen.
Dieses Desinteresse hat für Dr.Krumeich einen Grund: "die gestalterischen Unzulänglichkeiten". Er meint die Pflanzkübel. Die müssten weg. "Die Bäume nehmen den Läden das Licht, sind laubintensiv, stellen durch den Hundekot eine Infektionsquelle dar und stehen bei Festen im Weg." Dieser Argumentation kann die Stadtverwaltung nicht folgen. Da die Bäume - wegen der Tiefgarage - in 80Zentimeter hohen Pflanztöpfen stehen, sei in den Beeten nur schwerlich Hundekot zu finden. Außerdem werde der Platz mehrmals wöchentlich gereinigt. Ihr Wegfall führe zudem zu keiner wesentlichen Vergrößerung der Veranstaltungsflächen. Nicht zuletzt kostet ihre Beseitigung auch Geld, 2900Euro je Baum. Bei acht Bäumen sind das 23200 Euro. Deshalb sollen die Baumkronen zunächst nur gestutzt werden.