Hilden: Legionellen in der Dusche
Der Sanitärbereich der Halle an der Schützenstraße ist wieder gesperrt – zum vierten Mal seit dem Jahr 2003.
Hilden. Legionellen-Alarm in der Turnhalle an der Schützenstraße - wieder einmal. Bereits in den Jahren 2003, 2005 und 2007 musste die Halle aus dem gleichen Grund gesperrt werden. Am vergangenen Mittwoch war es wieder so weit. Bei einer routinemäßigen Überprüfung wurde der Erreger der Legionärskrankheit - eine bakterielle Infektion der Atemwege - im Duschwasser entdeckt. Die daraufhin vom Amt für Gebäudewirtschaft angeordnete Sperrung der kompletten Halle konnte am Donnerstag etwas gelockert werden. Der Sanitärbereich bleibt gesperrt, die Halle kann genutzt werden.
Die Regelmäßigkeit der Legionellen-Funde in dieser Halle hat einen simplen Grund: Während in den meisten anderen Sporthallen der Stadt die Wasserleitungen automatisch und regelmäßig mit heißem Wasser durchspült werden, hat die Halle an der Schützenstraße diese Zirkulationsanlage nicht. Werden die Duschen längere Zeit nicht genutzt, findet der Erreger der Legionärskrankheit in dem stehenden Wasser bei Temperaturen zwischen 30 und 45 Grad ideale Bedingungen für die Vermehrung vor.
Aus diesem Grund ist es auch ratsam, bei längerer Abwesenheit in der eigenen Wohnung erst einmal die Wasserleitungen gründlich durchzuspülen. "Nach fünf Minuten hat sich die Sache dann erledigt", sagt Ralf Scheib, Leiter des Liegenschaftsamtes. Genau das wurde auch in der Turnhalle gemacht. Dass die dennoch voraussichtlich erst nach den Weihnachtsferien wieder komplett genutzt werden kann, liegt an der erforderlichen Nachuntersuchung. Erst wenn dabei keine Bakterien gefunden werden, darf wieder geduscht werden.
Die Nutzung der Halle birgt keine akute Gefahr für die Sportler, denn die Infektion erfolgt durch das Einatmen von zerstäubtem Wasser. Für einen gesunden Organismus stellen die Erreger ohnehin meistens kein Problem dar. Kritisch wird es erst, wenn das Immunsystem bereits mit einer anderen Krankheit beschäftigt ist. Ein Risiko besteht deshalb auch bei älteren Menschen und Kindern. Daher hat die Infektionskrankheit auch ihren Namen: 200 Teilnehmer eines Treffens von US-Kriegsveteranen erkrankten 1976 daran.