Hilden: Neustart für das Itterfest
Feste: Bastian Mey löst Cheforganisator Horst Welke ab. Er steht für eine Veranstaltung ohne Feuerwerk und einen Budenzauber ohne Ramschhändler.
Hilden. Zwei große Stadtfeste in Hilden waren seit Jahrzehnten untrennbar mit ihrem Organisator Horst Welke verknüpft: seit 1978 der Weihnachtsmarkt und seit 1981 das Itterfest. Nachdem der Vorsitzende der Werbegemeinschaft nun aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt hat, werden erstmalig beide Veranstaltungen unter neuer Federführung laufen.
Der personelle Wechsel wird sich auch bei den Festen bemerkbar machen. Der 25-jährige Bastian Mey ist neuer Vorsitzender der Werbegemeinschaft und hat einige Änderungen vor. Für das Itterfest ist er durch die Mittelstraße gegangen und hat die Einzelhändler vor Ort angesprochen.
Das sei seit längerem nicht mehr so gemacht worden. Mey sagt: "In der Kommunikation ist in den vergangenen Jahren etwas schiefgelaufen." Bislang seien nur sieben Einzelhändler aus der Mittelstraße Bestandteil des Festes gewesen, Mey habe es geschafft, zehn weitere zu akquirieren.
Insgesamt soll das Itterfest in diesem Jahr größer werden. Eine Erweiterung auf den Nove-Mesto-Platz ist angedacht. "Wir planen, gleichzeitig zum Itterfest einen Trödelmarkt aufzubauen. Wenn wir es schaffen noch in diesem Jahr, sonst im nächsten."
Wegfallen wird das Feuerwerk am Montag. Mey meint: "Da verpulvern wird zu viel Geld für zu wenig Zuschauer." 5000 bis 6000 Euro koste der Zauber, das Geld könne sinnvoller investiert werden. Etwa in eine "Happy Hour" für Kinder. Das soll dann so funktionieren: Am Montag gibt es für die jungen Gäste des Itterfestes Ermäßigungen beim Essen und Trinken sowie Angebote auf den Karussells der Herbstkirmes.
Aber nicht nur beim Itterfest, sondern auch beim Weihnachtsmarkt wird sich Grundsätzliches ändern. Mey blickt zurück: "Die Werbegemeinschaft hat früher zu viel Trödel und fliegende Händler auf dem Weihnachtsmarkt zugelassen." In diesem Jahr sollen weniger Gemüsereiben und bunte T-Shirts von kommerziellen Anbietern verkauft werden. An deren Stelle sollen Privatleute mit Basteleien treten. Insgesamt wird der Weihnachtsmarkt dadurch kleiner, soll aber an Qualität gewinnen.
Die Vielzahl an unpassenden Ständen wurde auch im Rat diskutiert. Das Ergebnis: Die Politik übergab die Regie für den Weihnachtsmarkt an das Stadtmarketing. Ab 2011 soll die Gemeinschaft um Vorsitzenden Volker Hillebrand das besinnliche Treiben auf die Beine stellen. Dieser findet die Entscheidung gut: "Die Werbegemeinschaft wollte mit dem Weihnachtsmarkt möglichst viel Geld in ihre Kassen spülen. Da fiel schon mal der Anspruch an die optische Schönheit ab."
Das Stadtmarketing habe dagegen kein Problem damit, die ersten drei Jahre keine schwarze Null zu schreiben. Geplant ist nämlich die Anschaffung von 20 neuen Hütten, die dann auch an die Werbegemeinschaft für das Itterfest vermietet werden sollen. Eine solche Kooperation hat es schon länger nicht mehr gegeben, zwischen den Vorsitzenden Hillebrand und Welke herrschte eisige Funkstille. Bastian Mey dazu: "Wir wollen einen Neustart."