Hilden: Raubopfer (97) ist gestorben - Polizei veröffentlicht Fahndungsfoto
Die Seniorin erlag im Krankenhaus den am Samstag bei dem brutalen Raubüberfall erlittenen Verletzungen. Die ehemalige Lehrerin an der Adolf-Reichwein- und Elbsee-Grundschule wurde am Samstag gegen 14.05 Uhr vor der Eingangstür der Seniorenwohnanlage an der St.Jacobus-Kirche angegriffen.
Hilden. Lieselotte K. ist tot. Die 97-Jährige starb am späten Sonntagabend auf der Intensivstation des St. Josefs Krankenhauses an den Folgen ihrer Verletzungen, die sie bei einem brutalen Raubüberfall am Samstagnachmittag erlitten hatte. Die behandelnden Ärzte im Hildener Krankenhaus konnten das Leben der Seniorin trotz Notoperation nicht mehr retten.
Die ehemalige Lehrerin an der Adolf-Reichwein- und Elbsee-Grundschule wurde am Samstag gegen 14.05 Uhr vor der Eingangstür der Seniorenwohnanlage an der St.Jacobus-Kirche angegriffen. Zunächst ging die Polizei von einer Einzeltäterin aus. Die weiteren Ermittlungen ergaben aber Hinweise auf einen Mittäter.
Die Tatverdächtige und der ebenfalls noch unbekannte Mann haben ihr Opfer vermutlich unmittelbar vor der Tat beim Einkaufen in einem benachbarten Lebensmittelmarkt an der Mittelstraße beobachtet und von dort zum Tatort verfolgt.
Die Überwachungskameras im Supermarkt haben die Tatverdächtigen aufgenommen. Demnach sucht die Polizei nun nach einer 20 bis 25 Jahre alten Frau süd- oder osteuropäischer Herkunft, die etwa 1,65 Meter groß ist und eine kräftige bis korpulente Figur hat. Die dunkel gekleidete Frau hat lange schwarze Haare, die zum Zopf gebunden sind.
Ihr männlicher Begleiter ist 25 bis 30 Jahre alt und ebenfalls süd- oder osteuropäischer Herkunft. Der Tatverdächtige ist etwa 1,75 Meter groß und hat eine kräftige Figur mit leichtem Bauchansatz. Der Verdächtige hat kurzes, schwarzes, leicht gewelltes Haar und trug eine dunkle Hose.
Unter seiner dunklen Jacke trug der Mann ein auffälliges orangefarbenes Shirt oder einen Pullover mit einem breiten dunklen sowie einem schmalen weißen Querstreifen über der Brust.
Trotz der vielen Passanten auf der Mittelstraße wurde die 97-Jährige in dem Moment von hinten angegriffen, als sie die Eingangstür zur Wohnanlage geöffnet hatte. Die Angreifer rissen ihrem Opfer den Reißverschluss der Manteltasche auf und ergriffen die darin aufbewahrte Geldbörse. Anschließend schubsten sie die Seniorin in den Hausflur, die dadurch zu Boden stürzte und sich dabei schwer verletzte.
Lieselotte K. war trotz ihres hohen Alters eine sehr agile Frau. "Sie ist mit ihrem Rollator oft spazieren oder einkaufen gegangen", sagte Ilse B., die seit August 2008 in der Caritas-Seniorenwohnanlage lebt.
Die 84-jährige Mitbewohnerin kannte das Opfer allerdings schon seit mehr als 40 Jahren: Ilse B. war früher auch Lehrerin, und Lieselotte K. war ihre Mentorin an der Adolf-Reichwein-Schule.
"Das ist entsetzlich." IlseB. fällt es schwer, das Geschehene in Worte zu fassen. Noch am Tag vor dem Raubüberfall hatte sie mit ihrer langjährigen Bekannten gesprochen, die ihr als "sehr tüchtige Lehrerin" in Erinnerung bleiben wird. Um ihre eigene Sicherheit fürchtet die 84-Jährige durch die Tat nicht. Aber die bedrückende Stimmung im Haus hat sich auch auf ihren Alltag niedergeschlagen.