Hilden: Schüler – ein begehrtes Gut
Der demografische Wandel verändert langfristig die Schullandschaft.
Hilden. Die Schullandschaft in Hilden ist im Wandel: Einerseits sinken die Schülerzahlen (siehe Kasten), andererseits geht der Trend zur Ganztagsschule. An allen Schulformen. Den Anfang haben dabei die Grundschulen gemacht. Nach und nach folgen die weiterführenden Schulen. Mittlerweile gibt es in Hilden 23 Gruppen in der offenen Ganztagsgrundschule (Ogata).
Die Vorgabe des Landes, für ein Viertel aller Grundschulkinder einen Ogata-Platz anbieten zu können, ist damit erfüllt. Den Bedarf deckt das aber nicht ab. Deshalb sollen drei weitere Gruppen eingerichtet werden: je eine an der Elbsee-Schule, an der Walder Straße sowie an der Astrid-Lindgren-Grundschule (Standort Zur Verlach). Mit den dann 26 Gruppen wäre in Hilden eine Versorgungsquote von 33 Prozent erreicht.
Die Einrichtung der drei zusätzlichen Ogata-Gruppen führt bei den Betriebskosten zu jährlichen Mehrausgaben von rund 183 000 Euro, die nur zum Teil durch Landeszuschuss und Elternbeiträge (insgesamt etwa 87 000 Euro) gedeckt werden. Der größere Teil (rund 96 000 Euro) müsste aus der Stadtkasse bezahlt werden.
In absehbarer Zeit dürfte mit diesen drei zusätzlichen Gruppen der Bedarf in Hilden gedeckt sein. Zumal mit den Angeboten der "verlässlichen Grundschule" rund die Hälfte aller Schüler über den Unterricht hinaus betreut werden. Dennoch könnte das laut Schuldezernent Reinhard Gatzke "mehr oder weniger fragile Gebilde der Grundschullandschaft" noch einmal ins Wanken geraten - als Folge des demografischen Wandels.
"Auf längere Sicht wird sich die Grundschullandschaft wegen sinkender Schülerzahlen verändern", sagt Gatzke. Zunächst heißt das sinkende Klassenstärken. Was in den Augen mancher Eltern vielleicht kein Nachteil ist, könnte ins Gegenteil umschlagen: Wird die Mindestklassenstärke nicht erreicht, werden Klassen zusammengelegt. Nicht möglich ist das bei den einzügigen Standorten (Walder Straße, Walter-Wiederhold-Schule). Die müssten schließen.