Hilden: Schüler in der Hauptrolle

Kino: Hildener Schüler spielen in der Dokumentation "Was lebst Du?" mit.

<strong>Hilden. Sie träumen von einer Karriere als Rapper, versuchen das Alltagsleben zu meistern, verlieben sich, treffen falsche Entscheidungen, erleben Enttäuschungen und bauen auch Mist. Normale Jugendliche eben. Gerade deshalb hat Regisseurin Bettina Braun ihr Leben für den Film "Was lebst Du?" dokumentiert. Diese Dokumentation konnten gestern Schüler (14 bis 16 Jahre) von vier Hildener und einer Langenfelder Haupt- und Sonderschule im Rahmen der Schulkinowochen NRW in den Lux-Lichtspielen sehen.

"Wir haben nur unser Leben gelebt", beschreibt Alban Kadiri (22) die Vorgabe, die ihm und den anderen Darstellern aus Köln von der Regisseurin gemacht wurde - keine. Mit Kais Setti (23) und Ali El.Mkllaki (25) war er nach Hilden gekommen, um mit den Schülern über den Film und das Leben der zweiten Generation von Immigranten in Deutschland zu diskutieren.

Die meisten Zuschauer erkannten sich in den Darstellern wieder. Sie leben wie sie, sprechen wie sie, fühlen wie sie. "Die Leute identifizieren sich mit uns", weiß Ali El.Mkllaki nicht erst seit der Vorführung in Hilden: "Das hören wir immer wieder." Und immer wieder erleben sie, dass ihr Film etwas bewirkt. "Ich habe gesehen, dass ich mich anders verhalten muss, nicht so viel rumhängen und Mist bauen", lautet etwa das Fazit von René Schwertfeger (16) von der Ferdinand-Lieven-Schule. "Und ich will später was schaffen", sagt sein Freund Giuseppe Camarata (16).

Obwohl die drei Darsteller immer wieder betonen, dass es nicht ihre Absicht war, eine Nachricht zu vermitteln, sie machen es doch: "Nimm dein Leben in die Hand und mach was draus." Das sagt Kais Setti, "und wenn wir Fehler gemacht haben, dann sollen andere daraus lernen". Vor allem aber wollten sie allen Zuschauern, nicht nur den Jugendlichen, die Augen öffnen, wie ihr Leben zwischen zwei fremden Heimatländern wirklich aussieht.

Alban Kadiri versucht das mit eigenen Rap-Texten. Er weiß, wovon er singt. Dieses Wissen spricht er manchem berühmten Rapper-Kollegen ab: "Es gibt bei uns keine Ghettos. Die Leute machen eins daraus, auch Sido und Bushido", stimmt ihm Ali El.Mkllaki zu. Diese Aussage hat die Filmemacherin mit der Kamera festgehalten - für eine künftige zweite Filmfolge. Darin werden die Hildener Schüler sich wiederfinden. Denn auch die Auftritte bei den Filmvorführungen vor unterschiedlichem Publikum gehören inzwischen zum Leben der Akteure aus Köln.