Hilden: Sieben Kneipen, sieben Bands
Die erste Kneipentour findet bei den Besuchern viel Anklang.
Hilden. Es ist 19.30 Uhr am Samstagabend im Hildener Bahnhof. Michael Pape lehnt an einem Stehtisch und blickt in die frisch renovierte Kneipe, in der die Besucher an dem noch frühen Abend bereits dicht gedrängt stehen. "Das sieht schon ganz gut aus", sagt der Organisator der ersten Kneipentour.
Ein Jahr hat er mit der Vorbereitung für "sein Baby" verbracht, hat die Wirte des Bahnhofs Hilden, des "Benrather 20", der "Palette", vom "Billard Bistro", "Fachwerk", "Tanjas Bierbörse" und der Kneipe "Zum Brauhaus" für das Event gewinnen und sieben Bands engagieren können.
In der Kneipe an der Bahnhofsallee spielt die erste Band des Abends. Die Mönchengladbacher "2vivid XL" hatten die weiteste Anfahrt aller Gruppen. Trotzdem hat es sich laut Sängerin Natascha Wenrich gelohnt, vom Niederrhein nach Hilden zu kommen: "Ich bin absolut positiv überrascht, wie voll es hier ist." Die Gäste fühlen sich wohl. An den großen Tischen mit weißen Decken, Kerzen und Blumendeko trinken sie ein Glas Wein und lauschen dem Akustik-Pop.
Nach einer Stunde stellen sich die ersten Kneipen-Wanderer die Frage: Bleiben oder weiterziehen? Ein paar Frauentrupps und vereinzelte Pärchen begeben sich zur nächsten Kneipe.
Unter ihnen ist auch Christel Götsch. Festen Schrittes steuert sie auf die "Palette" an der Benrather Straße zu. Schon von der anderen Straßenseite ist die Party-Musik des Duos "Memorymen" zu hören. Mit Klassikern von Eric Clapton, Elvis oder den Rolling Stones heizen sie den Gästen ein.
Unter der Discokugel an der Wand wird nahezu jede Liedzeile lauthals mitgesungen. "Hier gefällt es mir besser als im Bahnhof. Die Musik ist einfach fetziger", lobt Götsch ihre zweite Station.
Nach sieben Bands, sieben Stunden in sieben Kneipen träumt Organisator Pape von neun Bands, neun Stunden in neun Kneipen im Jahr 2011. "Dafür bräuchten wir dann allerdings neben dem Kulturamt, das uns geholfen hat, ein paar Sponsoren", sagt Pape, der mittlerweile auf dem Weg zum "Fachwerk" ist.
Ab 21 Uhr ist er dort nicht mehr der Organisator des Events, sondern einfach Musiker mit seiner Band "Jeans and More".