Hilden: Stadt nimmt die Fährte von Steuersündern auf
Finanzen: Mitte November werden die in Hilden lebenden Hunde gezählt.
Hilden. 2612 Hunde gibt es in Hilden. Zumindest sind so viele Vierbeiner bei der Stadt angemeldet. Vermutlich sind es aber einige Tiere mehr. Geschätzte zehn Prozent kommen wohl noch hinzu, weil Herrchen oder Frauchen schlicht vergessen haben, ihre Lieblinge anzumelden. Diese Schätzung kommt nicht von ungefähr. Bei der letzten Hunde-Zählung im Jahr 2000 lag die Zahl der nicht angemeldeten Tiere bei eben jenen zehn Prozent.
Mit einer ähnlichen Dunkelziffer rechnet der Leiter des Amtes für Finanzservice, Heinrich Klausgrete, auch diesmal. Denn laut Haushaltsplan für das laufende Jahr ist eine erneute Zählung vorgesehen. Wann? "Am Freitag wird entschieden, welche Firma den Auftrag erhält", sagt Klausgrete. Etwa vier Wochen später dürften die Zähler dann durch die Stadt ziehen, um nicht angemeldete Hunde aufzuspüren.
So wie vor zehn Jahren werden die Zähler von Tür zu Tür gehen und Ausschau halten nach allem, was bellt. Das Ergebnis wird dann mit dem registrierten Bestand abgeglichen. Sollte es Unstimmigkeiten geben, prüft die Stadt noch einmal mit eigenen Kräften nach. Schließlich ist es ja auch möglich, dass just am Tage der Zählung ein Besucher mit Hund in der Wohnung ist - oder dort wird vorübergehend ein Tier betreut, dessen Herrchen in Urlaub ist. Nach dem gleichen Muster verfährt die Stadt auch, wenn eine anonyme Anzeige über einen nicht gemeldeten Hund eingeht.
Stellt sich allerdings heraus, dass der Hund dort ständig lebt, muss Hundesteuer gezahlt werden. Auch wenn die Hinterziehung der Hundesteuer rein rechtlich eine Ordnungswidrigkeit darstellt, sind Strafzahlungen nicht geplant. "Das ist nur das äußerste Mittel", sagt Klausgrete. Aus seiner Sicht erfolgt die Zählung eher "im Sinne der Steuergerechtigkeit": Es könne nicht angehen, dass 90 Prozent der Hundehalter ihre Steuern bezahlen, während sich zehn Prozent davor drücken.
Reich wird die Stadt durch die zusätzlichen Einnahmen ohnehin nicht. Insgesamt 206000 Euro sind für das laufende Jahr an Einnahmen aus der Hundesteuer im Haushalt eingeplant. Wenn Klausgrete mit seiner Schätzung von zehn Prozent richtig liegt, wären das gerade einmal zusätzliche Einnahmen von 20600 Euro. Der städtische Haushalt könnte damit nicht saniert werden - aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.