Monheim: Helfer für den Nürburgring
Der AC Monheim organisiert ein 250-Meilen-Rennen auf der Kultstrecke in der Eifel. Am 16. Oktober wird es dort schnell und laut. Ende November gibt es einen neuen Kurs.
Monheim. An einem kalten Oktobermorgen eine Warnweste anziehen und den Tag mit Besen und Feuerlöscher am Straßenrand verbringen - darauf freuen sich mehr als 300 Motorsportbegeisterte aus Monheim und Umgebung. Es ist das große 250-Meilen-Rennen auf dem Nürburgring, organisiert vom Automobil Club Monheim.
Die Helfer am Rand der Piste sollen am 16. Oktober für Sicherheit sorgen. Mit bunten Flaggen signalisieren sie den Fahrern, wenn Hindernisse auf der Bahn sind. Telefonisch melden sie Unfälle, sichern Gefahrenstellen, leisten Erste Hilfe.
"Wir versuchen, alles zu tun, damit nichts passiert", fasst Klaus Schmitt zusammen, seit Jahren Rennleiter. Die Vorbereitungen laufen das ganze Jahr über. Für die Aufgabe als Streckenwart müssen sich die Helfer in Flaggenkunde, Erster Hilfe und Brandbekämpfung auskennen. Der ACM bildet dazu in einem Kurs aus. Nur wer die Prüfung schafft, darf zum Renneinsatz.
Schmitt ist 1969/ 70 aktiv Rennen gefahren - bis ihm das zu teuer wurde. Bei der Streckensicherung konnte er dem Motorsport nah bleiben. Inzwischen ist der 61-Jährige für die gesamte Sicherheit verantwortlich. Aber auf die Piste kommt er trotzdem noch: "Eine Lustrunde ist immer mal möglich", so der Leverkusener schmunzelnd. "Kontrollrunde" heiße das.
"Man braucht schon ein bisschen Wahnsinn, um so ein Rennen zu fahren", ist Vereinsfrau Martina Nicolai überzeugt. Man müsse am Limit fahren, da würde sie nicht einsteigen. In vier Stunden fahren die Teilnehmer rund 625 Kilometer, eine Runde über Grand-Prix-Strecke und Nordschleife schaffen sie in nur acht Minuten.
Und die Besucher sollen hautnah ran können. "Wir wollen Motorsport zum Anfassen", erzählt Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Bamberg. Die Besucher könnten bis in die Boxen schauen, so lange sie die Teams nicht behindern.
Bis dahin hat der Verein noch viel vorzubereiten. Derzeit nimmt das Club-Büro an der Niederstraße die Anmeldungen der Teams an. "Es ist ja alles bürokratisch geregelt, auch der Motorsport", kommentiert Sportwart Rainer Krings die Prozedur.
AC-Mitglieder prüfen die Lizenzen der Fahrer, die zum Teil aus Großbritannien, Norwegen und Japan kommen. Außer durch Sponsorengelder trägt sich das Rennen durch die Meldegebühren: Für jedes der mehr als 180 teilnehmenden Fahrzeuge zahlen die Fahrer rund 1.000 Euro.
"Damit ist noch nichts passiert. Da hat man nur seinen Zettel abgegeben," sagt Schmitt. Wie schön es tatsächlich wird, können Freunde und Bekannte am Abend des 16. Oktober in den Augen der AC-Mitglieder sehen.