Hilden: Verzögerung - Muster-Projekt im Wartestand
Über Monate hing das integrative Wohnheim auf dem Kleefer-Hof-Areal im Finanz-Dschungel fest. Jetzt deutet sich an: Im September könnte gebaut werden.
<strong>Hilden. Ein Alu-Bauzaun umrahmt die Brache neben der Imbiss-Bude. Gras wächst auf dem Areal des Kleefer Hofes an der Hochdahler Straße, auf dem längst eines der ehrgeizigsten integrativen Wohnprojekte von ganz NRW entstehen sollte: Lern-, geistig und Körperbehinderte unter einem Dach. Entwickelt hat das Konzept der Eltern-Verein "Gemeinsam leben lernen", als Finanzier und Bauträger stand die Graf-Recke-Stiftung parat. "In diesem Jahr soll gebaut werden", titelte die WZ Hilden am 30. März 2006. Getan hat sich seither nichts.
Auf 468 Quadratmetern Wohnfläche sollen an der Hochdahler Straße 21 Menschen verschiedener Behinderungsgrade in Heim-, Gruppen- oder Appartmentplätzen wohnen. Ein Begegnungszentrum sollte zudem den Kontakt mit nicht Behinderten ermöglichen: ein Hauptanliegen von "Gemeinsam leben lernen".
Historie Der Kleefer Hof wurde nach gut 140-jähriger Geschichte 2004 abgerissen. Zuvor diente er unter anderem als Hotel (Repro oben: Dirk Thomé) und zuletzt als städtisches Jugendzentrum. Nach dem Bau des "Area 51" wurde der Kleefer Hof geschlossen.
Neue Nutzung Nach Verhandlungen mit Investoren beschloss der Rat im vergangenen Jahr, das Areal der Graf-Recke-Stiftung und "Gemeinsam leben lernen" per Erbbaurecht für ihr Wohnprojekt zur Verfügung zu stellen.