Hilden: Wohnen in glänzender Lage
Am Mittwoch wird im Ausschuss für Stadtentwicklung über ein Filetgrundstück in der Stadt entschieden.
Hilden. Eine schöne Wohnung im Grünen, aber dennoch zentral gelegen, dazu ein herrlicher Blick auf die Itter, die unter dem Fenster dahinplätschert: Die Pläne, die am Donnerstag im Stadtentwicklungsausschuss auf der Tagesordnung stehen, sind verlockend. Denn hinter dem trocken klingenden Punkt 6.1 "Antrag auf Einleitung eines Verfahrens zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes (Vorhaben- und Erschließungsplan) für den Bereich Schwanenstraße/Itter/Schwanenplatz (Grundstück Schwanenstraße 15-17)" verbirgt sich ein Projekt, das Wohn-Herzen höher schlägen lässt.
Seit Generationen befindet sich das rund 2700 Quadratmeter große Areal hinter dem denkmalgeschützten Haus "Op de Bech" im Besitz der Familie Frauenhof. Allerdings fristete es bisher eher ein Mauerblümchendasein. Viel Grün und ein leer stehendes Haus, das früher als Wohn- und Bürogebäude diente - das ist alles, was dort steht.. Wenn die Vorstellungen eines Düsseldorfer Architekturbüros Realität werden, wird sich dieser Zustand bald ins Gegenteil verwandeln. Im Auftrag der Familie Frauenhof hat Diplom-Ingenieur Helmut Schuba ein Modell entworfen, das sogar den Vorstellungen der Stadtplaner entspricht.
"Die daraus erkennbare städtebauliche Zielsetzung ist planerisch zu begrüßen. Die Wiedernutzung eines innerstädtischen Leerstandes - hier zu Wohnzwecken - entspricht den langjährig angewandten Grundsätzen einer nachhaltigen Stadtentwicklung in Hilden", heißt es etwa in der Verwaltungsvorlage.
Ulrich Frauenhof
Das Konzept sieht, so Architekt Schuba, "dem Umfeld, dem innerstädtischen Standort und dem derzeitigen Charakter der Liegenschaft entsprechend, eine aufgelockerte Bebauung mit dreigeschossigen Einzelhäusern vor, die sich in das Umfeld und in die unmittelbare Anbindung an die Itter einfügen". Dabei handele es sich um fünf Stadthäuser (Solitäre) mit je drei Wohneinheiten. Zudem sei ein abgestufter, der Nachbarbebauung angepasster Baukörper geplant, "der die Bebauung entlang der Schwanenstraße ergänzt". Insgesamt entstehen 19Wohneinheiten. Was sie kosten sollen, ist nicht bekannt.
Optisch schwebt dem Architekten wegen der Nähe zum historischen Stadtkern eine schlichte kubische Bebauung im Bauhausstil vor. Schließlich solle das Ganze nicht in Konkurrenz zum vorhandenen Fachwerk treten, "sondern sich zurückhaltend in das Erscheinungsbild einfügen".
Was das Grün auf dem Gelände angeht, handelt es sich laut Helmut Schuba "in erster Linie um Wildwuchs" - wobei allerdings nicht alles abgeholzt werde. Viele Bäume bleiben stehen, und das, "was wir beseitigen, wird ergänzt". So habe es bereits Ortsbegehungen mit der Unteren Wasserbehörde, dem Itterverband und dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband gegeben. Sie gaben auch grünes Licht hinsichtlich der Wasserspiegellage der Itter. "Das gewachsene Geländeniveau des gesamten Areals liegt über dieser Marke."
Auf "100 Prozent Zustimmung" trifft das Projekt bei Familie Frauenhof, die von Beginn an in die Planungen involviert war. "Schließlich hängen wir mit unseren Herzen an dem Grundstück", sagt Ulrich Frauenhof. "Daher wollten wir schon Einfluss darauf nehmen, was dort entsteht, bevor wir das Gelände veräußern. Und nicht irgendwann vor vollendete Tatsachen gestellt werden."
Nun hofft die Familie, dass auch die Ratsfraktionen dem Projekt positiv gegenüber stehen.