Hirschkuh sorgt für Wirbel in Monheim
Wildtier büxt aus Tiergehe aus. Mitarbeiter eines Unternehmens retten es vor dem Tod.
Monheim. Sie taumelt eine halbe Stunde und dann sinkt die Hirschkuh zu Boden. Danach wird sie abtransportiert. Damit hat ihr Ausflug nach Monheim ein Ende.
Am Donnerstag musste das Tier betäubt werden, nachdem sie in der Nacht zu Mittwoch aus einem privaten Tiergehe in Leverkusen ausgebüxt und in Richtung Monheim gelaufen war. Auch andere Tiere der Herde waren ausgebrochen und in alle Himmelsrichtungen gelaufen. Wie viele es waren, konnte gestern niemand genau sagen.
Scheinbar attraktiv für die Hirschkuh war das Firmengelände von Uniferm, ein Hersteller für Bäckerei-Rohstoffe. Dort wurde sie von Mitarbeitern entdeckt, die die Jäger benachrichtigen. Bis die Eintrafen hatten die Mitarbeiter das Tier in ein Gebäudeteil gedrängt.
„Dann haben wir mit Paneelen einen Zaun gebaut“, berichtete gestern Stepahnie Kirchoff der WZ. Das Tier sei ruhig und relativ zahm gewesen. „Deshalb gingen auch die Jäger davon aus, dass es aus einem privaten Tiergehe stammen muss“, sagte sie.
Die Jäger konnten die Halterin des Tieres finden. Derweil war schon die Stadt Leverkusen, die Untere Jagdbehörde und das Ordnungsamt Monheims von dem Fall informiert worden. „Auch unsere Mitarbeiter vom Außendienst hatten vor Ort den Eindruck, dass keine Gefahr von dem Tier ausgeht“, sagte Michael Bartsch vom Ordnungsamt.
Die Halterin wollte, nachdem sie gefunden wurde, das Tier einschläfern lassen, sagt Stephanie Kichhoff. „Das wollten wir und unsere Nachbar Joachim Rode aber verhindern. Also haben wir nach einem Tiergehege gesucht, das die Hirschkuh aufnimmt“, sagte sie. Am Mittwoch bekamen die Mitarbeiter dann die Zusage des Wildparks Reuschenberg.
Am Donnerstag dann wurde das Tier betäubt, um es transportieren zu können. Bis dahin haben die Mitarbeiter das Tier verteidigt. Kirchhoff berichtete, dass noch am Mittwochabend ein Jäger die Hirschkuh mitnehmen wollte. „Der sah wahrscheinlich schon einen herrlichen Braten. Wir haben ihm dann aber gesagt, dass das Tier schon vergeben ist.“
Eine Tierärztin setzte die Betäubungsspritze. Anwesend waren auch die Polizei, Mitarbeiter des Ordnungsamts und des Wildparks Reuschenberg. Am Nachmittag konnte die Hirschkuh dann ihr neues Zuhause gebracht werden.