Hochwasserschutz kommt voran

Die Pläne können noch bis zum 4. Mai im Monheimer Rathaus eingesehen werden. Zwischen Industriestraße und Stadtgrenze soll eine 850 Meter lange Schutzwand errichtet werden.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Der Lückenschluss rückt näher. Mit Beschluss vom 31. März hat die Bezirksregierung Düsseldorf den Bau der Hochwasserschutzanlage an der Rheinuferstraße in Monheim und am Heerweg in Leverkusen (Rheinstrom-Kilometer 707 bis 707,5, rechtes Ufer) festgestellt und den Plan den Städten Monheim und Leverkusen übergeben. Die Unterlagen liegen ab sofort bis zum 4. Mai in den Rathäusern der Städte aus.

Im Oktober 2015 hatte der Rat der Stadt Monheim einstimmig dafür gestimmt, den Hochwasserschutz zu verbessern und das Planfeststellungsverfahren zügig und fristgerecht einzuleiten, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Denn beim Hochwasser in den Jahren 1993 und 1995 etwa ist der Rhein teilweise bis zur Mittelmarkierung der Rheinuferstraße gestiegen. Um Wohngebiete und Gewerbe im Ernstfall vor den Fluten zu sichern, soll deshalb zwischen Industriestraße und Stadtgrenze eine 850 Meter lange Schutzwand gebaut werden. Aufgrund geänderter Eigentumsverhältnisse an der Stadtgrenze (Restaurant Virginia) soll die Wand auch auf Leverkusener Gebiet weitergeführt werden und erst dann Richtung Heerweg abknicken. Somit wird der Parkplatz des Lokals ebenfalls vor Hochwasser geschützt und nicht durch eine Spundwand geteilt. Durch die Änderung entfallen drei mobile Deichtore.

Aus Leverkusener Sicht gab es bislang keine Einwände seitens der städtischen, technischen Betriebe — zumal der Nachbarkommune dadurch keine weiteren Kosten entstehen werden.

Die Stadt Monheim hat für dieses Jahr bereits 4,2 Millionen Euro für das Projekt eingestellt, rechnet aber mit Kosten in Höhe von etwa fünf Millionen Euro. Gleichzeitig will sie einen Förderantrag beim Land stellen. Der Satz beträgt üblicherweise 80 Prozent der Kosten, heißt es in einer Vorlage für den Planungsausschuss am 4. Mai. Sollte das Verfahren glatt — ohne Einsprüche — ablaufen, könnte zeitnah die Planung sowie die Ausschreibung beginnen. Der Bau, so rechnet Bereichsleiter Bauwesen Andreas Apsel, werde voraussichtlich 2019 starten.

Bei der Hochwasserschutzanlage für die Stadt am Rhein handelt es sich denn auch um eine Spundwand mit zwei Deichtoren, die die fehlende Höhe bei einem Hochwasser von 2,37 Metern (an der tiefsten Stelle) ausgleichen soll.

Diese Anlage verläuft entlang der ehemaligen Landesstraße L 293 (Rheinuferstraße/Hitdorfer Straße) über eine Länge von insgesamt 812 Metern. Nach der Umsetzung der Deichrückverlegung im Monheimer Rheinbogen schließt dieses Vorhaben nun die Lücke für einen ausreichenden Schutz des Stadtgebiets. Das Bauvorhaben ist Teil des „Fahrplans Deichsanierung“ des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Bis Ende 2025 sollen dabei alle Hochwasserschutzanlagen am Rhein, von Monheim/Dormagen bis zur niederländischen Grenze an die technischen Regeln angepasst werden.