Hunde verschmutzen Friedhof in Richrath
Trotz Hinweisen auf Schildern halten sich Hundehalter nicht an das Hundeverbot.
Langenfeld. Der Friedhof an der Richrather Straße. Wie auf jedem Friedhof gelten hier Regeln. Festgeschrieben in der Friedhofsordnung. Es heißt zum Beispiel: „Jeder hat sich auf dem Friedhof der Würde des Ortes und der Achtung der Persönlichkeitsrechte der Angehörigen und Besucher entsprechend zu verhalten.“ Dann folgt eine Auflistung mit Punkten, die verboten sind. Skateboard fahren zum Beispiel. Waren verkaufen. Filme drehen. Abfall lagern. Hunde mitbringen, ausgenommen Blindenführhunde. Selbstverständlichkeiten eigentlich. Doch mit Hunden gibt es auf dem Friedhof in Richrath offenbar ein Problem.
Trotz Hinweisen an den Eingängen, dass das Mitbringen von Tieren nicht gestattet ist, missachten manche Hundebesitzer die Regel, berichtet ein Anwohner, der anonym bleiben möchte — aus Sorge vor Rache am Grab eines Angehörigen. Wie der Leser sagt, sind die Hunde auch nicht einfach nur da. Sie entleerten sich auch nur ein, zwei Schritte von Grabstätten entfernt. Auch an der Kapellenwand und unter den Augen von Angehörigen hat er sie schon beim Geschäft beobachtet.
Bitten, aus Gründen der Pietät mit dem Hund den Friedhof nicht zu besuchen — vergebens. „Man möge sich nicht so anstellen, der Hund mache ja nichts kaputt“, sei die Antwort. Auch beleidigende Äußerungen blieben nicht aus.
Der Mann hat sich entschieden, Hundebesitzer nicht mehr anzusprechen. Traurig macht ihn das Verhalten trotzdem. Er fragt: „Wer und wie kann man das ändern? Vielleicht, indem man die Hinweisschilder reinigt?“ Die seien zwar an Eingängen und weisen auf das Hundeverbot hin. Allerdings seien sie auch verwittert.
Ärger mit Hunden. Hanni Jakobs, Vorsitzende des Friedhofsausschusses der katholischen Pfarrgemeinde, hört das nicht zum ersten Mal. „Auch wir und die Friedhofsverwaltung erhalten immer mal wieder Kenntnis von der Missachtung der Friedhofsordnung“, sagt sie.
Neben Hunden fielen auch Radfahrer negativ auf. Und auch das Friedhofspersonal würde zum Teil „sehr rüde angegangen“, wenn es Besucher anspricht, die sich nicht an Regeln halten. Etwas dagegen zu tun sei schwierig. „Unsere Friedhöfe sind öffentliche Räume und müssen für Besucher zugänglich sein. Es ist uns, als Betreiber der fünf katholischen Friedhöfe in unsere Stadt, leider nicht möglich, permanent Aufsichtspersonal dort einzusetzen.“ Verbotsschilder — ob sauber oder verwittert — würden von den Besuchern kaum wahrgenommen, geschweige denn beachtet, klagt Hanni Jakobs. „Wir können nur an alle Friedhofsbesucher appellieren, sich dem Ort entsprechend zu verhalten und die Totenruhe zu achten.“