Rasende Badewannen zischen vorbei
14 Teams traten beim siebten Badewannenrennen vor 4000 Zuschauern gegeneinander an.
Monheim. Beim siebten Badewannenrennen der Marienburg-Garde verwandelte sich die Turmstraße in der Monheimer Altstadt in das Montmeló der bereiften Behälter aus Guss. Am Ende setzte sich das Team der Rheinstürmer gegen seine 13 Konkurrenten durch.
Fast 4000 Zuschauer verfolgten das amüsante Spektakel entlang der Rennstrecke. Tränen der Freude kullerten so manch einem amüsierten Zuschauer über die Wangen. Dicht drängelten sich die Besuchermassen entlang der gut 400 Meter langen Rennstrecke. Es wurde viel gelacht und gejubelt. Mit Absperrband gekennzeichnet führte die Piste vom Schelmenturm die Turmstraße hinunter und nach einer Wendekurve, zwischen Freiheit und Franz-Böhm-Straße, wieder hinauf zum Turm.
Mit einem Affenzahn zischten die rasenden Wannen an den Zuschauern vorbei. Auf der Strecke galt es für die Teams zwei Stationen zu meistern: beim „Blumengießen“ genügend Wasser mit einer Spritzpistole in ein Loch zu schießen und beim „Pfannenwerfen“ an einem Holzbalken fünf aufgestellte Dachpfannen mit Wasserbomben (mit Wasser gefüllte Luftballons) umzuwerfen. Wer am schnellsten wieder das Ziel erreichte, gewann.
Die 14 Teams nahmen den Wettkampf ehrgeizig auf, doch auch ihnen war der Spaß deutlich anzumerken. Lachend sprinteten jeweils zwei Steuermänner über die Turmstraße, schoben dabei die bereifte Wanne, in der ein drittes Teammitglied saß, über Pflastersteine und Sandboden bis zur ersten Station, wo schließlich der Wannenfahrer seine Zielsicherheit unter Beweis stellen musste. Vom Streckenrand aus angefeuert gaben die Teams ihr Bestes.
Auch Bürgermeister Daniel Zimmermann schob die Wanne seiner Peto-Partei lachend durch die Altstadt, konnte sich aber gegen das zweite Team der Marienburg-Garde nicht durchsetzen: „Politisch sind sie unschlagbar, aber beim Wannenrennen haben wir sie geknackt“, schallte Bernd Meyers Stimme durch die Lautsprecher. Gemeinsam mit Michael Nagy kommentierte er das Rennen.
Das Team der Prinzengarde, auch wenn an diesem Nachmittag wenig erfolgreich, gönnte sich nach dem atemraubenden Rennen erstmal ein kühles Bier und betrieb eine sportliche Analyse: „Unseren Trainer werden wir absägen, weil er uns kein Vertrauen geschenkt hat und wir nur zweite Wahl waren“, sagte Jörn Hei-mann mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Auf die Frage nach der Vorbereitung für das Rennen antwortete Teamkollege Uwe Drissert prompt: „Wir haben uns gestern Abend noch auf ein Bier getroffen.“ Für die Gardisten stand eindeutig der Spaß im Vordergrund. „Das ist wie im Karneval, man trifft hier jeden und hat einfach eine gute Zeit zusammen“, fasste Heimann das Event zusammen.
Michael Nagy, Organisator des Badewannenrennens, lobte die großartige Stimmung während und nach dem Rennen. „Das Wetter war optimal, die Resonanz war großartig und nach dem Rennen war die Altstadt noch voller Menschen, die in die Kneipen eingekehrt sind.“ Letzteres sei auch die Motivation der Marienburg-Garde gewesen, die sie zu dieser Sportveranstaltung trieb. „Wir wollten die Altstadt wiederbeleben und unseren Wirten was Gutes tun. Das ist uns gelungen.“