Langenfeld sagt Martinszüge ab Monheim will St. Martin ziehen lassen
Monheim · Nur wenige Kilometer trennen die Städte Langenfeld und Monheim voneinander. Dennoch fahren beide in diesem Jahr ein gänzlich anderes Konzept am Sankt-Martins-Tag. Alle Infos rund um die Monheimer Martinszüge.
Die beiden Töchter von Meike Kuhn gehen in Langenfeld zur Kita. Für sie fällt der Martinszug in diesem Jahr erneut aus. Schulen und Kitas haben sich gemeinsam darauf geeinigt, ein Alternativprogramm umsetzen – gemeinsames Frühstücken oder Basteln statt großem Martinszug durch die Stadt. „Ich verstehe die Vorsicht, weil die Kita-Leitung sonst verantwortlich gemacht wird. Die gleiche Vorsicht sollte dann aber auch bei Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt gelten“, kritisiert Meike Kuhn die Umsetzung. Zumal das NRW-Gesundheitsministerium erst kürzlich grünes Licht für Martinszüge gegeben habe. „Veranstaltungen zum Martinsfest können nach aktuellem Stand in Nordrhein-Westfalen stattfinden und unterliegen, sofern nicht mehr als 2500 Personen teilnehmen, keinerlei Beschränkungen“, teilte das NRW-Gesundheitsministerium mit.
Im benachbarten Monheim sieht die Situation gänzlich anders aus: Die Monheimer richten in diesem Jahr die gewohnten Martinsumzüge aus – wie immer im Zentrum und in Baumberg.
Im Zentrum stellen sich die Kitas und Schulen am Mittwoch, 10. November, um 16.45 Uhr auf dem Schützenplatz auf. Circa 2000 Teilnehmer erwartet das Sankt Martin Komitee Monheim, das den Umzug im Zentrum organisiert. Vier Schulen und drei Kitas nehmen in diesem Jahr teil – inklusive Eltern. Sankt Martin wird – begleitet von den Schützen und einer Musikkapelle – gegen 17 Uhr über den Schützenplatz reiten und vor der Gereonskirche die Mantelteilung vornehmen. Nach einer kleinen Runde durch die Monheimer Altstadt kehrt der Zug wieder zum Schützenplatz zurück. Während der gesamten Veranstaltung gelten die gültigen Abstands- und Hygieneregeln, eine 3G-Regel gibt es bisher nicht. „Ich sehe da kein Risiko, auch wegen der täglichen Zusammentreffen der Kinder auf dem Schulhof. Der Schützenplatz bietet genügend Platz zum Abstandhalten“, sagt Markus Behrendt, stellvertretender Vorsitzender des Sankt Martin Komitees Monheim.
Er findet es wichtig, den Martinszug stattfinden zu lassen. „Es ist gut, wenn die Kinder rausgehen und was erleben.“ Ein paar Einschränkungen gebe es aber doch: Die Tüten würden am Martinstag nun schon vormittags in die Klassen und Gruppen geliefert – so gebe es weniger Kontakte beim Austeilen. Auch das übliche Martinsfeuer entfalle. Aber eine große Verbesserung im Vergleich mit 2020: Damals wurde das Martinsfest noch virtuell gefeiert.
Die Veranstalter des Baumberger Martinszuges wollen ihre Feier auf zwei Umzüge verteilen, um die Veranstaltung zu entzerren. Beide Züge finden am 11. November um 17.25 Uhr statt. Die Gruppe der Schulen läuft von den Schulhöfen aus über die Hauptstraße und Schallenstraße. Am Peter-Hofer-Haus wird dann das Feuer entfacht, bevor es weiter über die Thomasstraße zur Mantelteilung an der Feuerwehr geht. Danach wird der Zug wieder über die Leienstraße zu den Schulen zurückgeführt. Der Weg der Kita-Gruppe führt über die Verresberger Straße, die Straße Im Sträßchen und die Schallenstraße bis zum Peter-Hofer-Haus, wo er mit dem Zug der Schulen zusammentrifft.
Zusätzlich zu den Sperrungen für die Martinszüge müsse man an diesem Tag auch aufgrund von Baustellen in Baumberg mit erheblichen Einschränkungen im Verkehr rechnen, so die Stadt. „Durch die Baustelle an der Ecke Griesstraße/Sandstraße ist Monheim zwischenzeitlich für Fahrer, die aus Richtung Düsseldorf über den Urdenbacher Weg kommen, nicht befahrbar“, sagt Jan Hobusch von der Unteren Verkehrsbehörde im Bereich Straßen und Kanäle der Stadt Monheim. Dies betreffe voraussichtlich den Zeitraum von 16 bis 19 Uhr.
Für die Baumberger Martinszüge gilt keine Maskenpflicht, jedoch werden 3G-Nachweise der Teilnehmenden stichprobenartig überprüft. Eltern werden zudem gebeten, sich am Ende des Zuges anzuschließen. „Es gibt überall ein Risiko. Wir versuchen unser Möglichstes zu tun, um dieses zu begrenzen“, sagt Steffen König, Vorsitzender des Martins-Komitee 1909 Baumberg. „Die Kinder laufen in Gruppen, in denen sie auch in den Kitas und Schulen unterwegs sind.“