Insolvenz: Kapula und Apanage machen dicht
In den Boutiquen in der Marktpassage ist derzeit Ausverkauf.
Langenfeld. In den Boutiquen Kapalua und Apanage in den Marktarkaden geben sich die Kundinnen die Klinke in die Hand. Sie sind auf Schnäppchenjagd. Für die 47-jährige Filialleiterin aber kein Grund zum Jubeln. „Das tut schon weh“, sagt sie. Ende August wird sie arbeitslos sein, wie ihre fünf Mitarbeiterinnen.
Kapalua und Apanage sind Töchter der insolventen Steilmann-Gruppe. Ende August schließen die beiden Läden. Derzeit verkaufen sie das Sortiment mit Nachlässen von 70 Prozent aus: T—Shirts, Röcke, Kleider, Hosen und Jacken zum Schnäppchen-Preis. Die Kunden freut’s. „Das ist ja ein supersüßes Kleid“, sagt Renate Gleis.
Die Langenfelderin geht auf Kreuzfahrt und kann noch das eine oder andere Teil gebrauchen. Sie ist zufällig in der Boutique. Die großen Prozentschilder haben sie angelockt. Der Mutterkonzern Steilmann, erst seit Herbst 2015 an der Börse, ist im Februar in die Insolvenz geraten, hat im April den Antrag gestellt. Bundesweit sind 250 Filialen der Tochter-Ketten mit 720 Mitarbeitern betroffen. In Langenfeld betreut das Maklerbüro Guido Boes die Immobilie. „Es handelt sich um zwei Objekte“, sagt Christian Schatz vom Büro Boes. Im Angebot seien einmal 100 und einmal 135 Quadratmeter. „Die beiden Ladenflächen in 1a-Lage können auch zusammengefasst werden. Da sind wir flexibel“, so der Makler. Ein Neuanfang sei immer auch mit einem gewissen Kapitalaufwand verbunden.
Das bestätigt Citymanager Jan Christoph Zimmermann. Er geht davon aus, dass ein neuer Mieter frühestens im Herbst Einzug halten wird, um später das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen. „Das wäre der übliche Zyklus“, so Zimmermann. Er hat noch einige Baustellen mehr: Am Marktplatz steht das ehemalige Ladenlokal von Casa Medi (Umzug) leer. Flo+Fine, das Spielzeugwaren-Geschäft, wartet an der Hauptstraße auf neue Mieter. Und die große Ladenfläche im Marktkarree, wo ein Outlet untergebracht war, steht ebenfalls zur Vermietung an.
Die 47-jährige Shopleiterin bei Kapalua ist nun ebenso wie ihre Mitstreiterinnen auf Arbeitssuche. Zwölf Jahre hat sie bei Kapalua gearbeitet, fünf davon in Langenfeld. „Wir wissen alle nicht, wie es weitergeht “, sagt sie resigniert.