Langenfeld tanzt und feiert in karibischer Atmosphäre

Tausende kamen am Samstagabend in die City, um Samba zu hören.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Bleibt die Frage: Wieso haben die Lateinamerikaner eigentlich einen so viel tolleren Hüftschwung als der normale Mitteleuropäer? Bei der 10. Karibik-Nacht am Samstag mussten wir wieder einmal neidisch zusehen, wie fantastisch sich unsere Mitbürger aus Brasilien und Kuba zu den Klängen ihrer Heimatländer bewegen. Selbst Victoria Sales, gerade mal zarte sechs Jahre alt, ließ die dünnen Beinchen wirbeln und den Popo kreisen, als ihr Papa, der Musiker Marco Sales, sie vor der Stadtgalerie auf die Bühne bat. Mama Kelly Sales strahlte vor Stolz: „Ich habe schon mit ihr getanzt und Musik gehört, als sie noch in meinem Bauch war.“

Aber auch die Einheimischen wagten einen Samba vor der Stadthalle, ganz bescheiden, aber prima und voller Leidenschaft getanzt, während die anderen in Liegenstühlen auf einem temporären Sandstrand chillten. Gut, am Caipirinha sollte der ein oder andere Anbieter noch ein bisschen arbeiten. Denn wer diesen wunderbaren Cocktail schon mal in seinem Ursprungsland getrunken hat, weiß, dass die Limone den Ton angibt, nicht der Alkohol.

Die Karibik-Nacht wurde zum rauschenden Höhepunkt im zehnten Jahr. Sie zog sich von der Sparkasse vorbei am Marktkarree bis zum Freiherr-vom-Stein-Haus mit sieben Bühnen-Inseln und diversen Sand-Oasen. Die Interessengemeinschaft rund um die Geschäftsfrau Hiltrud Markett fädelte die Hauptstraße zur Perlenkette auf. Eine kleine Chill-out-Fläche mit Sand und Liegestühlen bei Strauss Innovation war die erste Perle, die zweite war die Straßenmusikbühne vor dem Café Sticherling, wo Musik in feinster Presley-Manier geboten wurde. Während die dritte Perle die Bühne Aruba vor dem Freiherr-vom-Stein-Haus war. Sechs Einzelhandelsgemeinschaften hatten ein Programm zusammengestellt, das so bunt war wie die 11 000 Blumenketten, die von den Geschäften an Besucher verteilt wurden.

Schon am frühen Abend knubbelte es sich im Zentrum. „Jetzt ist das hier noch ein Familienfest“, sagte Jörg Feistner, Leiter der Polizeiwache, der mit seinen Leuten und einem Mannschaftswagen am Marktplatz stand. „Doch nach Mitternacht gibt es auch schon mal die ein oder andere Streitigkeit. Wir stehen hier nicht, weil wir Angst vor einem Terroranschlag haben.“