Interview Ulrike Schön „Gemeinsames Singen befreit und macht glücklich“

Langenfeld · Ulrike Schön, Kantorin an der Lukaskirche, leitet mehrere Chöre und am Donnerstag das Volksliedersingen.

Kantorin Ulrike Schön (am Piano) mit Teilnehmern des Volkskiedersingens.

Foto: RP/privat

Die evangelische Kirchengemeinde lädt für Donnerstag, 6. Juni, 15 Uhr, zum Volksliedersingen ins Johanneszentrun an der Stettiner Straße 10a ein. Kantorin Ulrike Schön freut sich auf vielfältige Stimmen. Die einzige Voraussetzung sei Freude am gemeinschaftlichen Singen, sagt die 51-Jährige.

Macht singen glücklich?

Ulrike Schön: Unbedingt :). Das ist so, weil die Menschen beispielsweise beim Volksliedersingen im Johanneshaus zusammen kommen und sich in der Gruppe lebendig fühlen.

Was bewirkt singen bei Ihnen persönlich?

Schön: Ich fühle mich dann frei. Man atmet intensiver. Das sorgt für Sauerstoffzufuhr und macht gute Laune.

Warum ausgerechnet Volkslieder? Wer möchte die heutzutage noch singen?

Schön: Das Format habe ich von meinem früheren Kollegen Sven Schneider übernommen. Es gibt immer noch sehr viele Menschen, die dieses Liedgut gerne singen.

Kennen die Menschen, die ins Johanneszentrum kommen, die Liedtexte überhaupt noch?

Schön: Auf jeden Fall. Wir singen allerdings aus Liederbüchern, falls nicht mehr alle Strophen bekannt sind.

Möchten Sie überwiegend ältere Besucher ansprechen?

Schön: Ich will immer alle Menschen ansprechen, aber diese Veranstaltung wird schon überwiegend von Senioren und Seniorinnen besucht, das ist ja aber auch okay so.

Bieten Sie auch Mitsingangebote für junge Leute an?

Schön: Ich veranstalte mehrmals im Jahr Mitsingkonzerte in der Lukaskirche oder an anderen Orten, da wird alles mögliche gesungen, auch Lieder für jüngere, dieses Angebot wird von allen Generationen gut angenommen, wie beispielsweise das Format „Richrath singt“.

Viele trauen sich heutzutage gar nicht mehr laut zu singen. Woran liegt das?

Schön: Ich weiß gar nicht, ob das so stimmt, wenn ich beispielsweise an Fußballspiele oder Karnevalsveranstaltungen denke. Meine Erfahrung ist eigentlich, dass die Menschen schon sehr gerne singen wollen, aber nicht so organisiert und regelmäßig. Daran kranken ja viele Chorgruppen zur Zeit. Viele wollen sich nicht mehr langfristig binden.

Gibt es tatsächlich Menschen, die gar nicht singen können?

Schön: Ich fürchte, das kommt gelegentlich vor. Es soll aber niemanden entmutigen.

Was kann jeder selber tun, um seine Singstimme zu trainieren?

Schön: Einfach immer singen.

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Schön: Gemeinsam mit dem Chor der Lukaskirche beginnt am 10. Juni ab 19 Uhr das lockere Projekt „Spiritual-Messe“ von Michael Schmoll zum Mitmachen. Die Teilnahme in der Lukaskirche an der Kaiserstrae 12 ist auch für weniger geübte Sänger geeignet. Notenkenntnisse brauchen die Teilnehmer nicht. Die Aufführung ist am 6. Oktober im Erntedankgottesdienst geplant. Wer mitmachen möchte, meldet sich bei mir unter 0178 35 97669 oder ulrike.schoen@ekir.de an.