Kinder erleben den Manegenzauber

Kinder zwischen sechs und 14 Jahren lernen im „Circus Soluna“ in Baumberg das Artistenleben kennen.

Foto: Matzerath

Monheim. Auf der Baumberger Bürgerwiese steht ein Zirkuszelt. Viele kleine Zelte sind ebenfalls aufgebaut worden. Überall sieht man Kinder, die eifrig irgendwelche Kunststücke einüben. Es ist bereits das 15. Zirkusprojekt, das die Jugendförderung der Stadt Monheim in den Sommerferien organisiert hat. Für zwei Wochen ist der „Circus Soluna“ vor Ort, um den Kindern zwischen sechs und 14 Jahren das Zirkusleben nah zu bringen. In jeder Woche nehmen 100 Kinder teil.

„Es hat keinen Tag gedauert, da waren alle Plätze weg“, freut sich Jill Kessel von der Jugendförderung über die große Nachfrage. Die Kinder können sich aus den acht Workshops am Vormittag und den acht Workshops am Nachmittag jeweils einen aussuchen, an dem sie teilnehmen möchten. „So sind dann alle Kinder mit zwei verschiedenen Künsten bei der Aufführung dabei“, meint Jill Kessel.

Denn natürlich müssen alle Zirkusnummern am Ende auch einem großen Publikum vorgeführt werden. Meike (11) ist jetzt schon aufgeregt. Sie nimmt an den Workshops „Trapez“ und „Chinesischer Mast“ teil. Dieser Mast reicht bis unters Zirkusdach. „Wir klettern bis ganz nach oben“, erzählt Meike, „auch mit mehreren Leuten. Und dann machen wir verschiedene Figuren.“ Ob es nicht schwer sei, den senkrechten Mast hochzuklettern? „Der Mast ist klebrig“, verrät Meike, „so bleibt man gut daran haften.“ Emma (10) krabbelt ebenfalls am Mast empor, aber sie hat sich auch für Seilspringen angemeldet.

„Der Chinesische Mast ist anstrengender“, gibt sie zu. Aber beides mache ihr gleich viel Freude. „Es macht Spaß, im Zirkus was zu machen.“ Das soll es auch, wobei das Zirkusprojekt weit über eine einfache Freizeitbeschäftigung hinausgeht, wie Birger Koch, Leiter des Circus Soluna, betont: „Viele einfache Dinge werden gelernt, vor allem im Bereich soziales Lernen, wie Tische decken. Hier sind überall Lernbereiche zu finden.“ Das Schöne sei, dass durch das vielfältige Angebot der Workshops wirklich für jedes Kind, egal welche Stärken und Schwächen es mitbringt, eine passende Zirkusnummer gefunden werde.

„Hier sind alle Kinder einfach gleich“, sagt Jill Kessel. Und so entstehen Freundschaften und sie lernen, im Team zu arbeiten. „Außerdem sind sie immer im Freien“, sagt Kessel, „Handys spielen hier überhaupt keine Rolle.“

Ob Trampolinspringen oder Poischwingen, ob Leiterakrobatik, Feuershows oder Turnen am Vertikaltuch — überall sind die Kinder mit Konzentration und Eifer bei der Sache. Sechzehn Betreuer machen in den Workshops mit. Manche von ihnen waren in jüngeren Jahren selbst Teilnehmer des Zirkusprojektes, so wie Dominik. „Es ist schön, den Kindern etwas zu zeigen, was man selber gelernt hat über die Jahre“, sagt der 16-Jährige. Aber er probiert auch gerne etwas Neues aus. „Wie das Kugellaufen“, verrät er, „das habe ich vorher noch nie gemacht.“ Dieses neu Erlernte gibt er wieder an die Kinder weiter. „So entstehen die Shows.“ Wer diese erleben möchte, hat dazu am Freitag um 16 Uhr und Samstag um 11 Uhr noch Gelegenheit. Die Anmeldungen für das Zirkusprojekt in den ersten beiden Wochen der nächsten Sommerferien werden im Januar entgegengenommen.