Kinder gestalten kleineKunstwerke mit der Spraydose

Schüler entwarfen bei einem Ferienkurs der VHS ihre eigenen Graffiti und präsentierten diese auf dem Marktplatz.

Foto: Ralph Matzerath

Grelle Streifen ziehen sich durch den Hintergrund. Sie sind in knalligen Neonfarben gehalten. Zu sehen sind unter anderem ein Tigerkopf, eine Palme, einige Muster und die Schriftzüge „Smile“ und „Felix“. Letzterer ist der Urheber des farbenfrohen Werkes, das auf dem Marktplatz gezeigt wird. Der Zehnjährige hat die erste Ferienwoche damit verbracht, ein schickes Graffito zu malen — in einem VHS-Kurs der Künstlerin Britta Reinhardt.

„Ich habe viele neue Sachen gelernt“, sagt der angehende Gymnasiast. „Wir haben mit Rollen, Spachteln, Lackstiften und Sprühdosen gearbeitet.“ Das Schwierigste, sagt er, sei allerdings die Verfremdung der Buchstaben gewesen, die für Graffiti stilprägend sind. „Zum Glück hatten wir einige Vorlagen, an denen wir uns orientieren konnten“, meint Felix.

16 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren griffen eine Woche lang zur Spraydose — angeleitet von Britta Reinhardt und ihrem Assistenten René Petit. „Ich habe 17 Jahre in Berlin gelebt und einige Projekte mit Jugendlichen aus der Szene gemacht“, sagt die 42-Jährige. „Aus meiner Sicht ist das eine spannende Kunstform, die auch auf Leinwänden gut funktioniert.“

Das zeigen die gesammelten Werke der Teilnehmer. Lisa (14) hat ebenfalls einen Schriftzug mit ihrem Namen gemalt. Es sei viel mit Schablonen gearbeitet worden, sagt sie: „Ohne diese Hilfen wäre es für Anfänger kaum möglich, so ein Bild zu malen.“

„Graffiti sind mehr als nur Schmierereien“, betont Reinhardt. Zunächst malten die Kinder eine Vorzeichnung, die sie mit der Spraydose dann grob auf die Leinwand zogen. Dann malten sie die Flächen mit Farbe aus. Mit Schablonen haben die Kids dann Tierköpfe, Muster und andere Dinge gezaubert. „Das Führen der Dosen und das gleichmäßige Sprühen sind die schwierigsten Aufgaben“, erklärt Reinhardt.