Unter Drogeneinfluss unterwegs:Polizei stoppt Autofahrer
Die Zahl der Drogenstraftaten ist gestiegen. Das ist laut Polizei aber auch eine Frage der Kontrolle.
Die Zahl der Drogendelikte ist laut Polizeistatistik in Langenfeld von 2013 auf 2014 um 37,5 Prozent auf 220 gestiegen. Diese Zahlen hatte Susanne Wiescher, Leiterin Kriminalprävention und Opferschutz bei der Langenfelder Polizei, jetzt in der Sitzung des Ordnungs- und Sozialausschusses vorgestellt — nicht ohne den Hinweis, dass die hohe Zahl auch eine Frage der Kontrolle sei.
In den vergangenen beiden Tagen wurde die Streifenpolizei zweimal eher zufällig zu Drogenfahndern. Weil ein 34-jähriger Hildener gestern früh um 4 Uhr vor den Augen der Langenfelder Polizei an der Kölner Straße in Reusrath bei Rot über die Ampel fuhr, stoppten ihn die Beamten. Der Fahrer zeigte bei der Befragung deutliche Anzeichen für Drogenkonsum: Er schwitzte stark, die Augenlider flackerten, und er hatte Gleichgewichtsprobleme. Ein Test bestätigte den Verdacht der Polizei.
Der 34-Jährige bestritt den Konsum, er nehme an einem Methadon-Programm teil. Einen Führerschein habe er nicht mehr, das Auto sei geborgt gewesen. Der Mann muss sich jetzt nicht nur vor dem Staatsanwalt, sondern auch noch vor seinem betreuenden Methadon-Arzt verantworten. Beikonsum ist in der Therapie nicht erlaubt, hieß es beim psychosozialen Dienst des Kreisgesundheitsamtes.
Bereits einen Tag zuvor gegen 22.15 Uhr war der Polizei ein Radfahrer (25) in Monheim aufgefallen, der auf der Rhenaniastraße Richtung Niederstraße unterwegs war. Er übersah einen neunjährigen Jungen und fuhr ihn an. Das Kind stürzte und musste zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Besatzung eines Streifenwagens hatte den Unfall zufällig beobachtet. Als der Fahrradfahrer die Beamten bemerkt hatte, ergriff er die Flucht. Nach einer kurzen Verfolgung nahmen die beiden Polizisten den 25-Jährigen vorläufig fest.
In seiner Vernehmung gab er an, vor dem Zusammenstoß den Streifenwagen gesehen zu haben. Er habe panisch reagiert, weil er Marihuana dabei hatte. Deshalb habe er nur noch auf die Polizei geachtet und nicht mehr auf die Straße und so den Jungen zu spät bemerkt. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 1500 Euro.