Stadt Monheim befragt Bürger rund ums Thema Radfahren

Umfrage soll helfen, Situation für Radler zu verbessern.

Foto: rma

Peter Wuillemet (76) hat sich konzentriert über den Fragebogen gebeugt und macht ein Kreuzchen nach dem anderen. „Nein, zufrieden bin ich als Radfahrer mit der Sicherheit nicht. An manchen Kreuzungen ist es einfach unmöglich“, schimpft er: „Auch die Autofahrer sind in der Pflicht, achtzugeben.“

Am Stand des Forschungsinstituts Fiap (Forschungsinstitut für innovative Arbeitsgestaltung und Prävention) nutzen überwiegend ältere Monheimer die Möglichkeit, den Fragebogen zur Förderung der Radmobilität im Alltag auszufüllen. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter David Hawig und Susanne Tönnishoff standen in der vergangenen Woche mit ihrem Fragenkatalog auf den Wochenmärkten. Jetzt läuft noch bis Ende Juli die Online-Umfrage auf der städtischen Homepage.

Bereits 300 Teilnehmer haben mitgemacht. Nach einer ersten Zwischenbilanz zum Monatsende soll im September die komplette Auswertung vorliegen, sagt die Monheimer Fahrradbeauftragte Stephanie Augustyniok.

Die Fragen haben Hawig und Tönnishoff zusammen mit ihr speziell für Monheim erarbeitet. Zum Einen wird anonymisiert die persönliche Radnutzung abgefragt. Der zweite Teil hat überwiegend Dienstleistungscharakter. Dort wird bewertet, wie wichtig den Menschen beispielsweise Fahrradboxen zur sicheren Aufbewahrung, Verkaufsautomaten für Fahrradschläuche oder Radler-Fahrpläne sind.

Die Stadt Monheim hat sich zum Ziel gesetzt, die Fahrradfreundlichkeit zu erhöhen. Die Gemeinde möchte in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Städte aufgenommen werden und plant einen Radschnellweg, der Monheim mit Leverkusen und Düsseldorf verbinden soll. Dazu wurden bereits zwei Workshops durchgeführt, bei denen die Bürger Anregungen für das kürzlich vom Rat verabschiedete Radkonzept machen konnten.

Yvonne Stephan (39) hat bereits ganz klare Vorstellungen: Radwege hörten im Stadtgebiet an einigen Stellen ganz plötzlich auf. Das sei beispielsweise an der Rheinpromenade so, wo die Zweiradfahrer plötzlich auf dem Parkplatz stünden. „Ein Unding“, ärgert sich die Baumbergerin, die ebenfalls gekommen ist, um einen Fragebogen auszufüllen.